POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird in der B-Lage (in der Maresch­straße 1, ab 19.30 Uhr) gejuxt und gequizzt, und das heiter und doch ernst zugleich. Denn das beliebte politische Kneipenquiz steht wieder einmal auf dem Plan, welches unterhaltsam und lehrreich zugleich ist. Diesmal wird – aus Anlass des Naziaufmarsches am 13. Februar in Dresden – die rechte Szene zum Thema, also „Beatrix von Storch, das NSU-Staatsversagen, Götz Kubitscheks Institut für Staatspolitik, Frei.Wild und rechte Hools“. Es ist klar – Antifa-Fachwissen ist gefragt. Aber auch Nichtexpert*innen werden da auf ihre Kosten kommen.

Nahezu zeitgleich wird dann abseits von Neukölln, nämlich im fernen Friedrichshain, und zwar im Projektraum Schreina47 (Schreinerstraße 47, ab 20 Uhr), ein Brandenburg-Abend stattfinden, hier geht es um die heutige rassistische Gewalt in unserem benachbarten Bundesland. Der Verein Opferperspektive e. V., der den Abend ausrichten wird, berät die Opfer von Übergriffen und versucht auch bei der Gewaltprävention zu helfen. Bei der Veranstaltung soll nun der Verein mitsamt seiner Arbeit vorgestellt werden, danach wird eine Bilanz der rassistischen und extrem rechten Gewalttaten für das Jahr 2016 gezogen – sie wird leider bitter ausfallen.

Der Freitag sieht die Aktivist*innen im Frauenzentrum in der Schokofabrik (Naunynstraße 72, 18 Uhr), dort geht es um die „Macht der Dia­gnosen“. Gerade Frauen sind immer wieder von der Diagnose einer „Nervenerkrankung“ betroffen, eine männlich geprägte Medizin verwirklicht sich dort. Inwieweit diese Psychiatrisierung aber tatsächlich nur von patriarchalen Gesichtspunkten ausgehend stattfindet und ob in den Diagnosen eine Art von normativ geprägter Herrschaft Ausdruck findet, soll an diesem Abend eingehend untersucht werden.

Der Mittwoch schließlich soll einem Treffen in der Meuterei (Reichenberger Straße 58, 19 Uhr) gelten, dort geht es in Wort und Bild um die baden-württembergische Kleinstadt Oberndorf und das Rüstungsunternehmen Heckler & Koch, das wiederum dort seinen Sitz hat. Mit rund 700 Beschäftigten wird Kriegsgerät hergestellt, das etwa in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingesetzt wird, doch auch die Drogenkartelle in Mexiko schätzen die deutschen Waffen sehr. Weder das Unternehmen noch deutsche Aufsichtsbehörden stören sich daran, wie und wo die Waffen eingesetzt werden. Wolfgang Landgraeber hat den Dokumentarfilm „Vom ­Töten ­leben“ über das Unternehmen gedreht und wird nach dem Screening des Films Rede und Antwort stehen.