„Es geht um’s Geld“

Dreitägiger Warnstreik in der Cardio Clinic

■ 42, studierte Sozialpädagogik und ist heute Gewerkschaftssekretär bei Ver.di. Er ist zuständig für Hamburger Krankenhäuser.

taz: Herr Stock, warum ist ein Streik in der Cardio Clinic in Eimsbüttel nötig?

Michael Stock: Weil die Beschäftigten der Cardio Clinic die einzigen Beschäftigten einer Asklepios-Klinik in Hamburg sind, die nicht nach Tarif bezahlt werden. Es gibt keine einheitlichen Bezahlungsmodi dort.

Wie groß ist der Unterschied in der Bezahlung?

Alle Beschäftigten bekommen im Schnitt 150 bis 300 Euro weniger. Das macht sich schon richtig bemerkbar. Die Klinik hält außerdem an der 40-Stunden-Woche fest. Das gibt es in keinem anderen Krankenhaus mit Tarifvertrag. Dort sind es überall 38,5 Stunden in der Woche.

Welchen Standpunkt nimmt die Cardio Clinic ein?

Das müssen Sie die Cardio Clinic fragen. Ich vermute, es geht um’s Geld. Wir hatten Verhandlungen, aber die Positionen lagen so weit auseinander, dass wir jetzt in den Arbeitskampf gehen.

Was fordert Ver.di?

Dass die Kolleginnen und Kollegen in der Cardio Clinic genauso bezahlt werden wie in den anderen Hamburger Krankenhäusern, die Tarifverträge haben.

Wie schätzen Sie die Erfolgschancen des Streiks ein?

Ich gehe davon aus, dass unsere Ver.di-Kollegen in der Klinik bereit sind, auch auf die Straße zu gehen. Und wenn das Wirkung entfaltet, dann hoffen wir, dass sich die Arbeitgeber bewegen.

Die Cardio Clinic ist ja eine Herzklinik…

Aber es ist keine Notfallklinik. Die haben dort elektive Eingriffe, das heißt, die Eingriffe könnten auch alle abgesagt werden.

Und die dringenden Eingriffe?

Dafür gibt’s es ja noch diverse andere Krankenhäuser in Hamburg.  INTERVIEW: LIKS

Warnstreik bei der Asklepios Klinik Eimsbüttel: ab heute, 6 Uhr