Fleischexportweltmeister

Ernährung Deutschland produziert so viel Fleisch wie nie, Greenpeace und Grüne kritisieren den Trend

WIESBADEN afp | So viel Fleisch wie nie haben die Schlacht­unternehmen in Deutschland im vorigen Jahr erzeugt. Der Wert stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozent auf 8,25 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Dies sei ein „trauriger Rekord“, urteilte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Greenpeace erklärte, Leidtragende seien Tiere, Umwelt und „vor allem wir Menschen“.

Geschlachtet wurden laut Statistik mehr als 59 Millionen Schweine und 3,6 Millionen Rinder. Die Menge an Geflügelfleisch betrug demnach rund 1,5 Millionen Tonnen.

„Die Menschen essen weniger Fleisch, doch die Fleischproduktion steigt“, kritisierte Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter. Von 2011 bis 2015 sei der Pro-Kopf-Verzehr um rund 4 Prozent auf rund 59 Kilogramm gesunken. Im gleichen Zeitraum aber sei die Erzeugung von Schweine- und Geflügelfleisch kräftig angestiegen. Es werde 20 Prozent mehr Fleisch produziert als im Inland benötigt.

Hofstetter forderte stattdessen eine bessere Tierhaltung und eine Verringerung der Nutztierzahlen, um die „gigantische Überproduktion“ einzudämmen.