LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Eigentor für den Tourismus

betr.: „Sperrgebiet für Musiker“, taz.nord vom 2. 2. 17

Die Kritik am leider sehr provinziell und spießig anmutenden Musikersperrgebiet in Hamburg führt noch nicht weit genug. Denn hierbei handelt es sich nicht nur um eine Form der sozialen Ausgrenzung, sondern auch um ein klassisches Eigentor – insbesondere in touristischer Hinsicht. Schließlich gibt es in anderen Städten wie etwa Mailand sogar im Sommer spontane Straßentheater, um auswärtige Besucher zu unterhalten. Deshalb sollte die Politik dringend darüber nachdenken, inwieweit sie mit ihrem Entschluss dazu beiträgt, dass die ohnehin nicht gerade vor Kreativität strotzende City weiter verödet!

RASMUS PH. HELT, Hamburg

Auf Dauer keine Lösung

betr.: „Sperrgebiet für Musiker“, taz.nord vom 2. 2. 17

Wir als Anwohnerinitiative haben in der Ottenser Hauptstraße eine gute und einvernehmliche Regelung mit der Politik im Bezirk Altona für die Straßenmusik hinbekommen. Die Umsetzung ist aber nur deshalb erfolgreich, weil wir Anwohner täglich Kontakt mit den Musiker*innen aufnehmen – neue Musiker*innen ansprechen und sie mit dem hier gültigen Merkblatt in Deutsch und in Englisch informieren. Auf der einen Seite wird die Wichtigkeit der Straßenmusik-Kultur hervorgehoben und auf der anderen Seite will man sie nicht betreuen. Ohne eine ständige Person, die von der Stadt dafür gestellt werden muss, sind alle Regeln und Beschlüsse realitätsfremd – weil immer neue Musiker sie nicht kennen und somit werden die unzumutbaren Auftritte auch weiterhin stattfinden – ungeachtet aller Verbote – die ruhen wertlos im Behördenschrank.DIETER KRÖGER UND ANTJE KRÖGER-VOSS, Hamburg

Waldkindergärten sind toll

betr.: „Kinder müssen draußen bleiben“, taz.nord vom 31. 1. 17

Von meinen Kindern ist die Jüngste ein Jahr in den Waldkindergarten gegangen. Das ist für sie bis heute ihre schönste Zeit. Den Unterschied zwischen den sich überbrüllenden Kindern in einem klassischen Innenstadtkindergarten und den gelassenen Kindern im Wald vergisst man nicht. Im Wald haben alle Regeln einen auch für Kinder nachvollziehbaren Sinn. Toll.

SONNTAGSSEGLER, taz.de

Souverän geantwortet

betr.: „Der Faschismus starb nicht aus“, taz.nord vom 3. 2. 17

Danke, schönes Interview. Liegt aber eher an den souveränen Antworten: „Wie viele CDU-Leute waren im Widerstand, wie viele Kommunisten? …Nach 1945 gab es den jüdischen Bankier in Deutschland nicht mehr. …Ich würde behaupten, Überlebende des faschistischen Terrors haben es schwer, reaktionär zu sein.“ –Herrlich! SOR, taz.de

Antisemitisch gefragt

betr.: „Der Faschismus starb nicht aus“, taz.nord vom 3. 2. 17

„Solidarisiert sich der VVNler wirklich mit dem konservativen jüdischen Bankier, den die Nazis töteten?“ Kann man noch bescheuerter oder anders gesagt: noch antisemitischer fragen?

JIM HAWKINS, taz.de

Gut für den Schulunterricht

betr.: „Der Faschismus starb nicht aus“, taz.nord vom 3. 2. 17

Der Beitrag sollte im Ethikunterricht zur Pflichtliteratur werden. An ihm könnte eines der verbindenden Elemente der Nachkriegsgenerationen herausgearbeitet werden. D.H., taz.de