Nofretete bekommt Sonderausstellung

KULTUR Vor 100 Jahren wurde die Büste der ägyptischen Königin gefunden. Im Rahmen der damals üblichen Aufteilung von Objekten zwischen Ausgräbern und Behörden kam Nofretete nach Berlin

Der ägyptischen Königin Nofretete und ihrer Zeit widmet das Neue Museum in Berlin ab Ende kommender Woche eine große Sonderausstellung. Anlass ist der Fund der weltberühmten Königin-Büste vor genau 100 Jahren bei Ausgrabungen in der altägyptischen Stadt Achet-Aton, dem heutigen Tell al-Amarna, teilten die Staatlichen Museen mit.

Zu sehen sein werden rund 400 Exponate aus der Ära des Königpaars Echnaton und Nofretete um 1340 vor Christus, darunter Keramik, Schmuck, Statuenfragmente und Architekturteile. Im Zentrum stünden erstmals gezeigte Fundstücke aus den Berliner Beständen. Die Ausstellung mit dem Titel „Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete“ ist bis April im Neuen Museum zu sehen.

Der Name „Amarna“ bezeichnet die Ruinen der Stadt Achet-Aton. Der Ort wurde von Pharao Echnaton gegründet, um dort in einer neuen Hauptstadt Tempel für seine einzige Gottheit Aton bauen zu lassen. Echnatons Regentschaft wird auf die Zeit zwischen 1351 bis 1334 vor Christus datiert.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts leitete der deutsche Ägyptologe Ludwig Borchardt an dem Ort Grabungen. Unter den gefundenen 7.000 bis 10.000 archäologischen Objekten befand sich am 6. Dezember 1912 auch die bunte Büste der Nofretete. Im Rahmen der damals üblichen Fundteilung zwischen den Ausgräbern und den ägyptischen Antikenbehörden, die damals unter französischer Oberhoheit standen, kamen rund 5.500 Objekte nach Berlin.

Die meisten dieser Fundstücke seien bis heute weder restauratorisch noch wissenschaftlich bearbeitet worden. Für die Jubiläumsausstellung würden zahlreiche dieser Objekte aufgearbeitet. (epd)