die anderen über die eu und die türkei:
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Der Indépendant du Midi meint dazu: Europa, dieser Raum der Freizügigkeit, erweckt die Sehnsüchte von Völkern, die in ihrem eigenen Land Elend, Hunger und Gewalt ausgesetzt sind. Die Furcht der Franzosen vor dem „polnischen Klempner“ zeigt, wie weit die Lebensbedingungen selbst innerhalb der EU noch auseinander klaffen. Die Zeiten sind nicht günstig für das Teilen. Die Ablehnung, auf die die Kandidatur der Türkei stößt, zeigt die Grenzen einer Öffnung der EU auf – die ein Heer von billigen Arbeitskräften auf einen Arbeitsmarkt locken könnte, der ohnehin schon in der Krise ist. Europa hat vor sich selbst Angst, und deshalb hat es auch Angst vor den anderen.

Der Wiener Kurier schreibt: Europa hat zwar weder seine Grenzen je definiert, noch den Widerspruch zwischen Erweiterung und Vertiefung der Union geklärt. Aber in Sachen Türkei heißt die Devise „Augen zu und durch“. Kein Eingeständnis, dass man sich verrannt hat, dafür ein Konvolut aus argumentativen Windungen. Österreich hat sich wacker mit dem Ruf nach Alternativen in die Schlacht geworfen. Dass gerade Wahlkampfzeit ist, ist natürlich Zufall, und dass Österreich am Sonntag ein paar Stunden nach der steirischen Wahl umfallen wird, auch, oder? Außerdem hat man in Wirklichkeit ja für den Beitritt Kroatiens gekämpft. So erzeugt man Verständnis für Europa!