„Den Tod lächerlich machen“

Harald-Alexander Korp über humorvolles Sterben

■ Autor und Regisseur. Er hat Religionswissenschaft, Philosophie und Physik studiert. Foto: privat

taz: Herr Korp, wie stirbt man humorvoll?

Harald-Alexander Korp: Dafür gibt es kein mathematisches Programm, sondern nur eine Möglichkeit. Man muss die körperliche Erfahrung des Loslachens erleben und lernen, Distanz zum eigenen Leib zu gewinnen.

Wie vermitteln Sie diese Philosophie?

Ich zeige einige Beispiele dafür auf, dass auch in verschiedenen Religionen das Sterben humorvoll genommen wird und verdeutliche, dass es durchaus gut sein kann, den Tod lächerlich zu machen. Genau genommen lacht man nicht über den Tod, sondern über seine eigenen Vorstellungen davon.

Es geht also auch durchaus lustig zu?

Auf jeden Fall! Ich erzähle Witze, zeige Cartoons und mache ein Lachtraining. Lachen zu können ist wichtig, denn oft kommt durch das Lachen erst die Freude.

Ist der Tod ein Tabuthema?

Das Tabu wird angekratzt. Durch die Hospizbewegung und durch die Medien wird es mehr diskutiert. Trotz allem bleibt die Frage, inwieweit man sich damit auseinandersetzen kann und möchte.

Wie reagiert Ihr Publikum auf dieses Thema?

Bisher hat jeder den Vortrag überlebt. Die Reaktionen der Meschen, die auf mich zukommen, sind sehr positiv. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass ohne Tod und Sterben die Welt einfach nicht funktionieren kann. INTERVIEW: LISA FRANKENBERGER

Vortrag „Humorvoll sterben – wie kann das gehen?“ im Stadtteilkulturzentrum Bergstedt, Bergstedter Kirchenstraße 15, 20 Uhr