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MORGENEin Regen aus Kiesel wird fallen – Texte aus dem Exil

Als Schriftsteller exiliert zu sein, bereitet neben den klassischen Problemen Vertriebener und Verfolgter noch das des Verlustes der Arbeitsbasis – der Sprache. Sonderfälle wie die Übersiedlung in einem gemeinsamen Sprachraum sind eher die Ausnahme. Für deutsche, von den Nazis bedrohte Künstler blieb z. B. oft nur der Weg nach Amerika (Nord und Süd). Viele waren so angewiesen auf Gönner oder berufsfremde Einkunftsquellen. Bedenkend, dass nicht selten die Besten ihres Fachs die ersten außer Landes Getriebenen sind, bedeuten deren prekäre Lebenslage und der dadurch häufig verursachte Produktionsrückgang einen schweren Verlust für die Literatur. An dieser Stelle einzugreifen, Hilfestellung zu geben, Künstler unabhängig von privaten Mäzenen zu machen, ist ein sehr ehrenwertes Projekt. Unter obigem Motto steht morgen eine Lesung, die unseren Blick auf politisch verfolgte Autorinnen und Autoren aus aller Welt lenken soll. Seit nunmehr zehn Jahren organisiert das deutsche P.E.N.-Zentrum mit finanzieller Unterstützung des Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien bedrohten Kollegen sichere Zuflucht, wenn auch auf jeweils maximal drei Jahre begrenzt. Unterkunft, Stipendien und künstlerischer Austausch werden in dieser Zeit ermöglicht. Rund 24 Menschen konnte so eine Ruhepause und angemessene Arbeitsbedingungen geschaffen werden, deren Resultate in der bereits zweiten Anthologie erscheinen.

Lesung: 19. 11., 20 Uhr, Georg Büchner Buchladen, Wörther Str. 16

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