Jetzt geht's los
: Alternative
Fakten

Hamburger Kunsträume

von Hajo Schiff

Das Jahr ist erst vier Wochen alt und hat schon Erstaunlichkeiten hervorgebracht, die für Monate reichten. Vom Starren auf die seltsamen Ereignisse in Washington hat man tränende Augen und einen schiefen Hals. Die Kunst wird also kaum mit größeren Überraschungen dienen, aber dafür hoffentlich mit etwas mehr Ethik. Und immer mit alternativen Fakten – in der Kunst sind spinnerte Ideen noch am besten aufgehoben.

Auf jeden Fall gibt es viel Neues zu sehen. Am heutigen Samstag etwa anlässlich der Präsentationen der sechs Reisestipendiaten des Vereins „Neue Kunst in Hamburg“ in den Gastgalerien in der Admiralitätsstraße schon um 13.30 Uhr eine Performance von André Mulzer. In der Produzentengalerie agiert er in einer seiner eigenartigen Inszenierungen zwischen unterschiedlichen Bühnenidentitäten und Objektreferenz, diesmal über seine Erfahrungen in Portugal. Anschließend gibt es im Kunstverein ab 15 Uhr ein Gespräch mit der nach Atlanta gereisten Lettin Daiga Grantina und der Projekt-Kuratorin Rhea Dall.

Und schon am Donnerstag eröffnen ab 19 Uhr alle Galerien in der Admiralitätstraße mit ihrer eigenen ersten Ausstellung des Jahres. So gibt es vom wunderbaren Kombinatoriker Thorsten Brinkmann bei der Galerie Matthias Güntner neue Zusammenstellungen: Die Fundstücke von Flohmarkt, Sperrmüll und Schrottplatz bilden nun stimmungsgeladene Naturszenarien.

Bei der Galerie Sfeir-Semler bietet sich ein Wiedersehen mit Akram Zaatari, dem Video-Künstler und Mitgründer der Arab Image Foundation aus Beirut. Auch im Rathaus gibt es ab Donnerstagabend wieder Kunst. Dort zeigen auf den Fluren der SPD-Fraktion die jungen Hamburger Maler Jens Reusch, Vladimir Schneider und Mark Slavin ihre Bilder.

Freitagabend sind dann die drei Galerien im Galeriehaus am Klosterwall dran, unter anderem mit neuen Arbeiten aus Japan. Und am Montag darauf eröffnet das Kunsthaus mit der wild zitierenden Kunst der Norwegerin Ida Ekblad. Also: Kreative Anregung und Ablenkung von schlechten Nachrichten gibt es genug