Plattgemacht

Minderheiten Das Institut für niederdeutsche Sprache soll selber sehen, wie es klarkommt

Die Bundesländer Bremen, Hamburg, Schleswig Holstein und Niedersachsen wollen eine Koordinierungsstelle für die niederdeutsche Sprache etablieren. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsfraktion hervor. Das bisher für die Erforschung und Pflege des Plattdeutschen zuständige Institut für niederdeutsche Sprache wird ab 2018 nicht mehr durch die Länder finanziert. Wie diese dem Institut im letzten Jahr mitgeteilt hatten, wird das seit 1979 bestehende Finanzierungsabkommen zum Ende des Jahres 2017 gekündigt.

Was dann mit dem Institut und seinen MitarbeiterInnen geschieht, bleibt unklar: In der Antwort des Senats heißt es, für den Trägerverein des Instituts bestehe „weiterhin die Möglichkeit, Anträge auf Basis von Projektförderung für zeitlich befristete Maßnahmen zu stellen“. Das Institut, so heißt es in der Senatsantwort weiter, müsse sich neu orientieren: „Die zukünftige Aufstellung des Instituts für niederdeutsche Sprache e.V. liegt in der Verantwortung der Vereinsführung.“ Wie die jetzt geplante Koordinierungsstelle ausgestattet sein soll, ist ebenfalls noch unklar und soll bis Mitte 2017 verhandelt werden. Fest steht, dass die Koordinierungsstelle ihren Sitz in Bremen haben soll.

Um dennoch den Forderungen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen zu entsprechen, arbeiten nach Auskunft des Senats derzeit vier Bremer Grundschulen an einem „Profil Niederdeutsch“. Eine noch bis Mittwoch mitzeichnungsfähige Onlinepetition auf der Plattform Openpetition fordert unterdessen die Erhaltung des Instituts. kms