heute in hamburg: Die Welt, wie sie ihm gefällt
taz.salon USA-Experten der taz diskutieren über die Folgen von US-Präsident Donald Trump
Es ist tatsächlich passiert: Donald Trump ist US-Präsident. Alle Hoffnungen, das Amt würde mäßigende Wirkung auf den Populisten haben, hat er schon am ersten Tag zunichte gemacht. Trump malt sich die Welt weiterhin, wie sie ihm gefällt; pöbelt auf Twitter wie im Wahlkampf. Mit einem Stapel von „Executive Orders“ hat er begonnen, das Erbe von Barack Obama auszuradieren.
Was bedeutet das für Amerika – und was für die Welt? Ist die Trump-Administration eine Bedrohung für die Bürgerrechte, für die westlichen Werte insgesamt? Trump hat schon angedeutet, dass er etwa Presse- und Versammlungsfreiheit eher als Gnadenakt denn als Grundrechte versteht. Seine Ausbrüche gegen Frauen und Minderheiten sind bereits legendär. Aber kann ein Mann jahrhundertealte Traditionen einfach so über den Haufen werfen?
Mit der offen chauvinistischen Parole „America first“ empörte Trump in seiner Antrittsrede die Welt. Aber ist das wirklich so neu? Vorangegangene US-Administrationen sind auch nicht gerade dadurch aufgefallen, dass sie sich selbstlos in den Dienst der Welt gestellt hätten.
Verändert hat sich offenbar vor allem die Sicht darauf, was gut für die USA wäre. Galten bisher eine stabile Weltordnung als Garant für einen freien Welthandel und die USA als dessen erster Profiteur, feiert in Trumps Rhetorik der Protektionismus sein Comeback. Strafzölle sollen künftig die US-Unternehmen schützen, wo sie mit chinesischen oder mexikanischen Löhnen nicht mehr konkurrieren können. Aber lässt sich die globale Arbeitsteilung überhaupt wieder zurückdrehen, ohne dass die USA dann zu den großen Verlierern gehört? Die Wirtschaftselite dürfte sich solche Kapriolen nicht gefallen lassen und ist in der republikanischen Partei stark genug verankert, um dem Präsidenten in den Arm zu fallen.
Werden die Republikaner zulassen, dass ein unbeleckter Quereinsteiger ihre tradierten sicherheitspolitischen Doktrinen einfach pulverisiert? Und wenn ja – was bedeutet das für Europa? Beginnt ein Zeitalter der Eigenverantwortung? Und führt das zu mehr oder weniger Einigkeit?
Diese und weitere Fragen diskutieren die politische Korrespondentin der taz, Bettina Gaus, und Auslandsredakteur Bernd Pickert heute im taz.salon.
taz.salon „Die Welt nach Trump“: 19.30 Uhr, Kulturhaus III&70, Schulterblatt 73
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