Deutsche Bank muss blechen

Hypotheken-Tricks

Berlin taz | Die Deutsche Bank kommt im US-Immobilienskandal offenbar mit einem blauen Auge davon. Nach der Grundsatzeinigung mit dem US-Justizministerium muss sie mindestens 3,1 Milliarden US-Dollar an Strafe zahlen, teilte die Bank am Freitag mit. Dazu kommen finanzielle Zugeständnisse an Kunden in den USA, die sich in den nächsten fünf Jahren auf weitere 4,1 Milliarden Dollar summieren. Auch die Schweizer Bank Credit Suisse zahlt: 2,5 Milliarden Dollar an den US-Staat und 2,8 Milliarden an Verbraucher.

Das größte deutsche Bankhaus will mit dem Vergleich einen jahrelangen Streit beenden, bevor der neue US-Präsident Donald Trump im Januar das Ruder übernimmt. Banker befürchten, dass die US-Behörden dann noch härter gegen Verfehlungen ausländischer Konzerne vorgehen könnten – so wie es möglicherweise Volkswagen im Abgasskandal droht. Auch bei der Deutschen Bank ist der Vergleich mit den Behörden noch nicht rechtssicher. Es gebe keine Garantie, dass es zum Abschluss komme. An den Börsen zog der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie dennoch an.

Die US-Behörden hatten der Deutschen Bank, wie anderen Finanzkonzernen auch, unsaubere Geschäftspraktiken im Vorfeld der Finanzkrise 2007/08 vorgeworfen. Die Bank habe faule Hypotheken in komplexe Anlageprodukte gebündelt, die nach dem absehbaren Zusammenbruch des US-Häusermarkts mit einem Schlag wertlos wurden und für viele Anleger zu hohen Verlusten führten. Besonders perfide: Während die Bank die Papiere noch als sichere Geldanlagen verkaufte, soll sie intern bereits auf den Zusammenbruch gewettet haben, wie ein Untersuchungsbericht des US-Senats zeigte. rot