Windkraft-Erlass
: Ideologie statt Innovation

Gegen jede Vernunft kämpft Nordrhein-Westfalens schwarz-gelbe Landesregierung gegen Windmühlen. Wie schon im Landtagswahlkampf unter dem Schlagwort der „Verspargelung der Landschaft“ angekündigt, wollen CDU und FDP den Bau neuer Windkraftanlagen verhindern – der drohenden Klimakatastrophe zum Trotz.

KOMMENTAR VONANDREAS WYPUTTA

Dahinter steht pure Ideologie: Warum Windräder hässlicher sein sollen als riesige Steinkohlekraftwerke, weiß vermutlich nicht einmal CDU-Bauminister Oliver Wittke. Auch an den Braunkohletagebauen, die sich über Quadratkilometer durchs Rheinland fressen, stört sich die Landesregierung nicht – dabei wird nirgendwo mehr vom Klimakiller Kohlendioxid in die Luft geblasen als bei der Braunkohleverstromung.

Doch der Landesregierung ist jedes Argument recht, um ihren Feldzug gegen die Windkraft zu rechtfertigen. „Unwirtschaftlich“ seien die Standorte, behauptet CDU-Landeswirtschaftsministerin Christa Thoben und verschweigt zusätzliche Kosten fossiler Energieträger, etwa durch Bergschäden. Wohin die Verteufelung alternativen Energien führt, zeigt der Blick nach Berlin: Nicht umsonst befürwortet CDU-Bundeschefin Angela Merkel längere Laufzeiten für Kernkraftwerke. Doch für die Interessen der Atomlobby gibt CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gern den Don Quichote, und sein Bauminister Oliver Wittke den Sacho Pansa.