„Auf die Region setzen“

Diskussion über Chancen des Crowdfunding

■ 31, ist seit 2010 bei der Hamburg Kreativ GmbH für Veranstaltungen und für die Crowdfunding-Plattform „Nordstarter“ verantwortlich.

taz: Herr Dyckerhoff, was ist „Nordstarter“?

Fritz Dyckerhoff: Eine regionale Crowdfunding-Plattform der Hamburg Kreativ GmbH, bei der Menschen Projektideen präsentieren und um Sponsoring bis zu 50 Euro bitten. Kommt der nötige Betrag nicht zusammen, erstatten sie das Geld. Andernfalls gibt es eine Gegenleistung.

Zum Beispiel?

Bei einem Musik-Projekt könnten das Karten für das Release des Albums sein oder ein Candlelight Dinner im Gängeviertel. Diese ortsgebundenen Gegenleistungen funktionieren gut.

Funktioniert Crowdfunding überhaupt regional am besten?

Ja. Deshalb haben wir – übrigens als Erste – vor einem Jahr die erste regionale Plattform gegründet. Denn auch bei überregional beworbenen Projekten zeigen die Statistiken, dass die meisten Sponsoren aus der Region kommen.

Welche Projekte fördert „Nordstarter“?

Projekte mit kreativwirtschaftlichem Aspekt, also meist Kulturprojekte.

Funktioniert das?

Bislang sind über 60 Prozent unserer Projekte erfolgreich.

Wird der Crowdfunding-Markt irgendwann abgegrast sein?

Das glaube ich nicht. Summen zwischen einem und 50 Euro – das ist ja die Dimension – wird es immer geben. Crowdfunding bietet Menschen, die regionale Kultur schon lange fördern wollen, die Chance, das zu tun – dadurch, dass sie endlich davon erfahren. Sie können gezielt ein Projekt unterstützen, das ihnen am Herzen liegt, und bekommen eine exklusive Gegenleistung dafür.  INTERVIEW: PS

„Crowdfunding – leerer Hype oder seriöser Weg?“: Diskussion des Verbandes unabhängiger Musikunternehmen mit Vertretern aus Musik- und Kreativwirtschaft: 19.30 Uhr, Hamburger Botschaft, Sternstr. 67