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: Klinikstreik mit open end

5.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg folgen Aufruf zum ersten unbefristeten Streit an Unikliniken

STUTTGART ap/dpa ■ Mehrere tausend Beschäftigte haben gestern in Baden-Württemberg den ersten unbefristeten Streik an deutschen Unikliniken begonnen. Rund 5.000 Pfleger, Schwestern sowie Küchen-, Reinigungs- und Verwaltungspersonal an den Krankenhäusern in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm legten ihre Arbeit nieder, teilte ein Ver.di-Sprecher mit. Die Ärzte waren nicht zum Streik aufgerufen. Sie verhandeln in eigener Regie.

Ver.di hatte die Tarifverhandlungen für die 25.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten im Land für gescheitert erklärt. Die Arbeitgeber hatten auf ihrem ersten Angebot von Einmalzahlungen von je 300 Euro für 2005 bis 2007 beharrt und wollen die 40-Stunden-Woche einführen. Ver.di will die 38,5-Stunden-Woche erhalten und fordert 50 Euro mehr im Monat sowie den Erhalt von Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Nach Ver.di-Angaben wurden unter anderem OP-Bereiche und Intensivstationen lahm gelegt. Ein Notdienst sei gewährleistet. In Heidelberg zogen die Klinikbeschäftigten durch die Stadt. In Tübingen soll die Arbeit auch heute und morgen niedergelegt werden, ebenso teilweise in Freiburg. Probleme gab es mit der Geschäftsleitung in Ulm, die sich weigerte, eine Notdienstvereinbarung abzuschließen.

„Wie lange der Streik dauern wird, liegt nun allein auf Arbeitgeberseite“, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Günter Busch. Dagegen sagte der Koordinator der vier Klinikvorstände, Albert Schira: „Ich kann persönlich als Teilnehmer an den Tarifverhandlungen nicht verstehen, warum Ver.di diesen Streik führt, da die Verhandlungen ganz normal verlaufen und keinesfalls gescheitert sind.“