Rekordzahl beim Abitur

AUFSTIEG So viele Schüler wie noch nie schaffen die Hochschulreife

Die Abiturnote besteht zu Zweidritteln aus den Ergebnissen der Oberstufe und zu einem Drittel aus den schriftlichen Prüfungen.

Bestanden hat, wer dabei mindestens 300 von 900 möglichen Punkten erzielt, das entspricht der Note vier. Es darf eine 5 oder schlechter in der zweiten Fremdsprache geben.

Eine Prüfung gilt bei 4 Punkten (Note 4-) als nicht bestanden, kann aber durch Noten in anderen Kernfächern ausgeglichen werden.

Abitur-Quote steigtseit Jahren: 2005 auf 33,4 Prozent, 2008 auf 39,1 Prozent, 2009 auf 44,1 Prozent, 2012 auf 49,2 Prozent, 2015 auf 56,7 Prozent und 2016 auf 58,4 Prozent.

58,4 Prozent des diesjährigen Abgängerjahrgangs schafften ihr Abitur, so viele wie nie zuvor. Noch von fünf Jahren waren es 49 Prozent eines Jahrgangs, erklärte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag. Der Anstieg ist vor allem auf die Stadtteilschulen zurückzuführen, die mit 3.128 rund 300 Abiturienten mehr hätten als im Vorjahr. Doch auch die Gymnasien legten zu und steigerten ihre Zahl von 5.787 auf 5.894. Insgesamt gibt es nun 9.768 Abiturienten.

Rabe bestritt, dass die Hohe Abi-Quote mit schlechteren Leistungen erkauft worden sei. CDU-Politikerin Karin Prien hatte die Ergebnisse im Abendblatt als alarmierend bezeichnet. Die Politik des „Abiturs um jeden Preis“ sei ein Irrweg. Die stadtweite Durchschnitts-Abi-Note liegt diesmal bei 2,44. Das ist zwar etwas schlechter als die Vorjahresnote von 2,43. Doch zwei Jahre zuvor lag die Note bei 2,46. „Seit Jahren schwankt die Note zwischen diesen beiden Werten“, so Rabe.

Außerdem legte der Schulsenator eine detaillierte Analyse der Ergebnisse vor. So beträgt an den Stadtteilschulen die Durchschnittsnote 2,61 und an dem Gymnasien 2,34. Hamburgs Schüler sind demnach in Englisch richtig gut und haben Schwächen in Mathe. In die Abiturnote fließen neben den Kernfächern auch andere Prüfungsfächer ein, möglich ist sogar Chinesisch, Türkisch oder Rechtskunde.

Wie in früheren Jahren sind Hamburgs Schüler auch diesmal im Unterricht und den mündlichen Prüfungen besser als ich den schriftlichen Prüfungen. Besonders in Mathematik ist der Abstand groß, hier erreichen Gymnasiasten mit Vorzensur 2,46 nur die schriftliche Note 3,07 und Stadtteilschüler mit Vornote 2,67 nur 4,14. Die Ursachen müsse man analysieren, sagte Rabe. Man dürfe nicht vergessen, dass die Schüler unterschiedliche Startvoraussetzungen haben. „Oft sind die Leistungen an der Stadtteilschule hoch einzuschätzen, auch wenn sich die Noten nicht an der Spitze finden.“

„Ich hätte nichts dagegen, wenn es beim nächsten Mal 60 Prozent sind“, sagt Rabe. Er wolle jedoch sicherstellen, dass das Abitur „keinen Millimeter leichter wird“. Dafür setzt der Senat aufs Zentralabitur. Schon in diesem Jahr bestanden Teile der Prüfungen in Mathe, Englisch und Deutsch aus dem entsprechenden Aufgabenpool, auf das sich acht Bundesländer einigten. kaj