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Planvolle Improvisation

Seit den ersten choreografischen Projekten hat sich das „Nature Theater of Oklahoma“ dem Unbekannten und Unvertrauten verschrieben. Sie benutzen was sie umgibt – gefundene Räume, mitgehörte Gespräche, beobachtete Gesten – und erreichen durch formale Manipulation eine neue Wahrnehmung des Alltäglichen. Da hängen sie vor dem Bühnenvorhang herum, schlürfen ihren Kaffee, werfen einander wissende Blicke zu, studieren das Publikum, verschränken die Arme. Gucken abfällig, schlecht gelaunt, flirtend, den Tränen nah … die Performer geben uns ausreichend Zeit, sie kennenzulernen. Vermeintlich jedenfalls, denn die Regisseure Kelly Copper und Pavol Liska spielen mit dem Simplen, sind aber alles andere als simpel. Und so fügen sich plötzlich all die vermeintlich banalen Gesten erst zu einem fulminanten Solo und dann zu einer Gruppenchoreografie. In Augenblicken verwandelt sich „Poetics“ in ein rasantes Tanzstück, in eine Tour de Force, die sich immer noch steigert.

„Nature Theater of Oklahoma – Poetics“: 20.–22. 11., jeweils 19.30 Uhr 18/11 €. HAU 1. Stresemannstr. 29

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