Wieder Zittern um die Zukunft bei Kaiser’s

Handel Rewe zieht Klage gegen Übernahme durch Edeka nicht zurück, sondern lässt sie nur ruhen

BERLIN taz | Laut Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) konnten sich die 15.000 Beschäftigten der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann schon auf Weihnachten freuen, da ihre Arbeitsplätze gerettet seien. Das war offensichtlich zu früh gefreut. Beendet ist das Hickhack um die Zukunft der mehr als 400 Filialen, die hauptsächlich an Edeka gehen sollen, nämlich noch lange nicht. Rewe, der Hauptkonkurrent, will seine Klage dagegen vorerst nicht zurückziehen.

Das Unternehmen hat gestern beim Oberlandesgericht Düsseldorf den Antrag gestellt, „das Beschwerdeverfahren gegen die Ministererlaubnis zur Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka ruhend zu stellen“, teilte Rewe mit.

Rewe gibt damit seinen wichtigsten Trumpf nicht aus der Hand. Unklar ist nun, ob und wann es zu einer Einigung kommt, für die laut Gabriel nach der erfolgreichen Schlichtung eigentlich nur noch technische Details zu klären waren. Danach sieht es nun nicht aus. Rewe spielt stattdessen auf Zeit und erhöht den Druck auf Kaiser’s Tengelmann.

„Die Verhandlungen mit Edeka über die Umsetzung der Schlichtung sind weiterhin herausfordernd mit unterschiedlichen Interessenlagen“, sagte Rewe-Sprecher Martin Brüning. Endgültig zurückziehen will Rewe die Beschwerde erst auf Basis einer verbindlichen Einigung, die die existenziellen Interessen von Rewe und die Bedingungen eines fairen Wettbewerbs berücksichtige. ROT