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Februar 1945: Der Krieg war im Endstadium, weite Teile Europas nach der Invasion in der Normandie befreit, die Rote Armee auf dem Weg nach Berlin. Da trafen sich im Seebad Jalta auf der Halbinsel Krim (heute Ukraine) die drei Chefs der wichtigsten Alliierten im Kampf gegen Nazideutschland: Marschall Joseph Stalin empfing Großbritanniens Premier Winston Churchill und den todkranken US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt.

Kein Thema mehr war der Morgenthau-Plan (Deindustrialisierung Deutschlands zum Agrarland) aus dem Jahr 1944, wohl aber legten die drei Alliierten „die militärischen Pläne für die endgültige Niederwerfung des gemeinsamen Feindes“, die „bedingungslose Kapitulation“ und Entnazifizierung fest. Bei der Aufteilung in Besatzungszonen sollte ein kleiner Teil an den Mitverbündeten Frankreich gehen. Weite Teile Osteuropas, vor allem Polen, wurden dem Einflussbereich der UdSSR zugestanden. Zudem wurden in Jalta Vorbereitungen zur Gründung der Vereinten Nationen (Ende 1945) getroffen.

Kurz nach dem Roosevelt-Churchill-Stalin-Pakt waren aus den Freunden in der Not Feinde im Frieden geworden. Jalta gilt heute manchen als Auslöser für zwei Welten in Europa mit den bekannten Folgen: Eiserner Vorhang, Nato und Warschauer Pakt, zwei deutsche Staaten. MÜLL