Die Rettung der Liberalen

FDP-Parteitag

Ohne Katja Suding und Wolfgang Kubicki geht es nicht. Zusammen mit FDP-Bundeschef Christian Lindner bilden die beiden Nordlichter das liberale Dreigestirn, das für das Überleben der Freien Demokraten sorgen soll. Denn die Bundestagswahl im nächsten September, das räumen die beiden stellvertretenden Bundesvorsitzenden offen ein, „ist eine Schicksalswahl“. Vier weitere Jahre außerhalb des Bundestages seien für die Liberalen „finanziell, strukturell und personell kaum zu überleben“, sagt Kubicki.

Und deshalb will Suding am kommenden Freitag auf einem FDP-Landesparteitag Hamburger Spitzenkandidatin für den Bundestag werden. Es gibt keinen Zweifel, dass die 40-jährige Partei- und Fraktionsvorsitzende mit einem rauschenden Ergebnis gekürt werden wird. Wer anders als das liberale Super-Model sollte in Hamburg für ausreichend Stimmen sorgen können, auf dass die seit 2013 außerparlamentarische FDP wieder in den Bundestag einzieht? Gelingt das, winkt Suding ein Posten in der Fraktionsführung, im Falle einer Regierungsbeteiligung gar ein Ministerinnenamt im Bundeskabinett – Bildung zum Beispiel wäre für sie ein verlockendes Angebot.

Einen Tag später, am Samstag, dreht Wolfgang Kubicki, Mr. FDP in Schleswig-Holstein, noch eine Ehrenrunde. Er kandidiert für Platz 1 zur Landtagswahl, die dummerweise im Mai 2017 stattfindet. Allerdings will der 63-jährige Fraktionschef nach 25 Jahren im Landtag an der Kieler Förde im Herbst in den Bundestag wechseln. In diesem Fall wird der Landesvorsitzende Heiner Garg voraussichtlich sein Nachfolger als Fraktionschef werden. Vorausgesetzt, die WählerInnen im ganz hohen Norden nehmen Kubicki seine Doppelkandidatur nicht krumm. smv