Steigender Beratungsbedarf für Familien

KINDERSCHUTZ Das Kinderschutzzentrum hat anlässlich seines 35-jährigen Bestehens Bilanz gezogen. Laut Kinderschutzbund steigt die Bereitschaft, Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen

„Die Sensibilisierung für den Schutz von Kindern hat zugenommen“

Carsten Schlepper, Kinderschutzbund

Die Zahl der Beratungen und der Hilfen für Kinder und Familien in Bremen steigt nach Darstellung des Kinderschutzzentrums kontinuierlich an. Jährlich führten Psychologen und Familientherapeuten mehr als 2.500 Beratungsgespräche, sagte am Donnerstag der Vorsitzende des Bremer Kinderschutzbundes, Carsten Schlepper.

„Die Sensibilisierung für den Schutz von Kindern hat zugenommen“, sagte Schlepper, der auch den Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder leitet. Auf Themen wie sexuelle Gewalt und Vernachlässigung werde verstärkt geachtet. „Kinder, Jugendliche, Eltern und nahestehende Familienmitglieder sind heute genauso wie Fachkräfte häufiger schneller bereit, Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen“, so Schlepper. Der Experte äußerte sich anlässlich einer Feierstunde zum 35-jährigen Bestehen des Zentrums, das zum Kinderschutzbund gehört.

Auch Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) nahm an der Jubiläumsveranstaltung teil. Sie sagte, die Einrichtung sei mittlerweile „eine nicht wegzudenkende Säule für den Schutz unserer Kinder“. Wichtigstes Ziel der Arbeit sei es, seelische, körperliche und sexuelle Gewalt gegen Kinder zu verhindern und junge Opfer zu schützen.

Die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, Kathrin Moosdorf, betonte, Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalt oder sexuellem Missbrauch geworden seien, benötigten Menschen, denen sie vertrauen könnten. Deshalb biete das Zentrum auf Wunsch anonyme Hilfe für Opfer und Angehörige.

Finanziert wird das Bremer Kinderschutzzentrum durch das Sozialressort und private Spenden. (epd)