ESTHER SCHIPPER
: Gentrifizierung des Privaten

Mit dem Umzug einer ganzen Reihe von Galerien von Mitte ins westliche Berlin, finden sich in den letzten Jahren immer häufiger die Spuren der Umnutzung ehemals herrschaftlichen Wohnraums in neutrale White Cubes. Karin Sander hat für ihre erste Ausstellung bei Esther Schipper „h = 400 cm“ passend die neuen Wände in den historischen Raum gefaltet. Nun liegen sie auf dem Boden des typischen Berliner Zimmers, das genauso unpersönlich wirkt wie der allem Anschein nach perfektionierte Ausstellungsraum. Und dennoch erscheint die vermeintliche Dekonstruktion gleich einer Rekonstruktion. Denn ob der bürgerliche Standard weniger formalisiert war oder ist, bleibt zu hinterfragen. MJ

■ Bis 22. 12., Di–Sa 11–18 Uhr, Schöneberger Ufer 65