DIE DREI FRAGEZEICHEN
: „Uns geht es gut“

WARUM? Das Land Baden-Württemberg bietet unglücklichen Neubürgern Geld für den Wegzug an. Die Unzufriedenen bekommen bis zu 500 Euro

taz: Herr Hoogvliet, was macht Sie so sicher, dass Baden-Württemberg alles bietet, was man für ein erfolgreiches Leben braucht?

Rudi Hoogvliet: Es gibt verschiedene Untersuchungen, die zeigen, dass sich die Menschen in Baden-Württemberg am glücklichsten fühlen. Es gibt hier eine sehr geringe Arbeitslosenquote, eine gute Bildungslandschaft und eine breite Gesundheitsversorgung. Sie sind schnell in Frankreich und in den Bergen. Es spricht alles dafür, hier zu wohnen und glücklich zu werden.

Die Zufriedenheitsgarantie zielt auf junge Fachkräfte. Geht es Ihrem Land so schlecht, dass man mit einer Garantie werben muss?

Im Gegenteil: Uns geht es durchweg gut. So gut, dass wir dringend qualifizierte Fachkräfte brauchen. Die Zufriedenheitsgarantie ist nur eine Maßnahme von vielen, eingebettet in diese Kampagne, die insbesondere Fachkräfte und ihr familiäres Umfeld ansprechen soll. Dem Fachkräftemangel versuchen wir zwar mit Maßnahmen im Aus- und Weiterbildungsbereich entgegenzuwirken, aber das allein reicht nicht. Deswegen schauen wir in den anderen Ländern, ob es qualifizierte Interessenten gibt.

Ist denn schon jemand unzufrieden weggezogen und hat von der Garantie Gebrauch gemacht?

Nein. Das entspricht auch unserer Einschätzung im Vorfeld der Aktion, dass die meisten Menschen, die im vorgegeben Zeitraum, also zwischen dem 30. 9. und dem 31. 12. 2012, ihren Erstwohnsitz nach Baden-Württemberg verlegen, hierbleiben möchten. INTERVIEW: LIT

■ Rudi Hoogvliet (54), Sprecher der Landesregierung Baden-Württemberg, ist vor 30 Jahren aus den Niederlanden zugezogen