POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

In der Politpinte Zielona Gora (Grünberger Straße 73, 18 Uhr) wird am Donnerstag der Film „Auf der sicheren Seite“ gezeigt, in dem es um sogenannte „Gated Communities“ geht, also Stadtteile, in denen hohe Mauern, Elektrozäune, Videoüberwachung und bewaffnete Sicherheitskräfte die Bewohner*innen vor allem Unliebsamen schützen – zugleich aber eine permanente Sphäre der Unsicherheit erzeugen. Diese „Gated Communities“ gibt es seit einigen Jahren auch in Berlin, teilweise werden für ihre Errichtung sogar öffentliche Wege privatisiert. Inwieweit diese Bürgerburgen die Auflösung der städtischen und sozialen Gemeinschaft vorantreiben, und wie wenig sie die in ihnen kasernierten Menschen mit höheren Einkommensklassen helfen, wird in dem Film vorgeführt.

Am Freitag setzt sich die „Aktionswoche Gedenken und Widerstand – 5 Jahre nach dem Bekanntwerden des NSU“ mit einer Veranstaltung im Omayra fort (Engeldamm 68, 18 Uhr). Unter dem Titel „Die haben gedacht, dass wir das waren“ werden Kemal Bozay, Bahar Aslan und Özge Pinar Sarp über den öffentlichen Umgang mit rechtem Terror und Rassismus sprechen. Wie alle wissen, wurden die Morde des NSU ja auch deshalb jahrelang ermöglicht, weil die Behörden in den Fällen der „Döner-Morde“, wie sie sie dümmlich nannten, nur unter Migrant*innen ermittelten – rechten Terror wollten, konnten oder durften sie sich einfach nicht vorstellen. So musste sich der NSU – oder ein Teil davon – schließlich selbst outen.

Am Samstagmorgen findet im Rahmen derselben Aktionswoche eine internationale Konferenz im Jugendkulturzentrum Pumpe (Lützowstraße 42, 11 Uhr) statt, es sprechen unter anderem Rosita Grönfors, #Romskakvinnoforum (Romnja- und Reisenden-Frauen Forum), Farid, Collectif urgence notre police assassine, Hanım Tosun, Samstagsmütter, Initiative Chau und Lan, Ibrahim Arslan und Osman Taşköprü, Kenana Emini (Roma Antidiscrimination Network RAN & alle bleiben!), Anja Soon-Hyun Michaelsen; Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt; Oury-Jalloh-Initiative, Abbas Doğan, Bündnis „Tag der Solidarität“, Abdullah Özkan, Betroffener & Initiative Keupstraße ist überall – kurzum viele Gruppen sind hier vertreten, denn alle sind betroffen. Und alle sollten angehört werden.

Der Mittwoch dann sieht uns in der Kneipe Baiz (Schönhauser Allee 26a, 19 Uhr), wo der alten Frage nachgegangen wird, ob Anarchismus und marxistischer Kommunismus doch konjugierbar sind. Michael Löwy und Oliver Besancenot werden neue Erkenntnisse präsentieren und stellen sich der Diskussion.