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L’Avventura I/F 1960 R: Michelangelo AntonioniD: Gabriele Ferzetti, Monica Vitti

Heute würde es höchstens für leichte Irritationen der Zuschauer sorgen: Eine Hauptfigur verschwindet nach einer halben Stunde, ohne dass das erklärt wird. 1960 war dies noch ein unerhörter narrativer Tabubruch, und der Film sorgte für Antonionis internationalen Durchbruch. Eine Gruppe von reichen Italienern macht darin einen Ausflug auf eine kleine Insel. Nach einem Streit mit ihrem Verlobten ist eine junge Frau plötzlich weg, die anderen suchen sie – erfolglos. Das wurde als Sinnbild modernen Lebens interpretiert: Unsicher irren die Protagonisten durch ihre am Ende leere Existenz.

Mo, 17 Uhr; Mi, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

Black Block I 2011 R: Carlo A. Bachschmidt

Die Dokumentation untersucht eine brutale Polizeiaktion beim G8-Gipfel 2001 in Genua: 300 Polizisten stürmten in der Nacht die Diaz-Schule, in der Gipfelgegner campierten, es gab Schwerverletzte und am Ende einen Erschossenen. Zeitzeugen erzählen.

Mi, 21 Uhr, 3001 Kino, Hamburg

Kirschblüten und rote Bohnen J 2015 R: Naomi KawaseD: Kirin Kiki, Masotoshi Nagase

Seit „Tampopo“ (1985) sind Filme übers Essen beliebt im asiatischen Kino. Auch Naomi Kawase erzählt nun von einem Imbiss, der auf Vordermann gebracht wird. Als sich die alte Tokue als Aushilfe in Sentaros Laden bewirbt, stellt sich heraus: Sie macht die leckersten Dorayaki-Pfannkuchen, die er je gegessen hat. „Anrührend-ergreifendes Drama“, lobte der katholische Filmdienst, „das der Zubereitung des Essens eine mythische Bedeutung verleiht.“

Sa, 13.30 + 16 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Milos Forman – What Doesn‘t Kill You CZE 2009R: Miroslav Smidmajer

Ein Jahr lang hat der Dokumentarfilmer Miroslav Smidmajer den Regisseur Milos Forman begleitet und ihn dazu gebracht, offen über sein Privatleben und seine Karriere zu erzählen. Nach ersten Erfolgen ließ Forman seine Familie in der sozialistischen CSSR zurück, um in den USA spätere Klassiker wie „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Amadeus“ zu inszenieren, deren Helden immer Außenseiter und Querdenker waren.

Mo + Di, 16 Uhr; Mi, 20.15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

The Human Scale DK 2013 R: Andreas M. Dalsgaard

In den 1960er-Jahren wandte sich der dänische Architekt Jan Gehl vom vermeintlichen Fortschritt ab, um sich damit zu beschäftigen, wie sich öffentlicher Raum für die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen zurückgewinnen und nutzen lässt.

Mo, 20 Uhr, City 46, Bremen