: POLITIK
PolitikDonata Kindesperksichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Jegliche Klage über einen derzeitigen Mangel an Veranstaltungen im Politkontext hat dem Verweis auf die „Kritische Orientierungswoche“ an der Humboldt-Universität zu weichen. Die Kolumnistin kommt nicht umhin, sich selbst noch mal zurück ins erste Semester zu wünschen, denn die Veranstaltungsreihe der huuls (Humboldt Universität – undogmatische linke Studierende) glänzt mit Themenvielfalt und Namen. Interessant auch für Nicht-, Ex- und Langzeitimmatrikulierte dürfte der Rundgang „Anarchismus in Kreuzberg“ werden, der am Donnerstag von der Gedenkinitiative Georg Landauer im Rahmen der Kritischen Orientierungswoche angeboten wird. Dabei soll die bedeutende Rolle des Bezirks für die anarchistische Bewegung bis 1933 aufgezeigt werden sowie deren Verankerung in Gewerkschaften und beginnenden Emanzipationsbewegungen der Moderne. Es empfiehlt sich, sehr pünktlich am Startpunkt zu erscheinen, der Beginn der Stadtführung ist für 17 Uhr vor der Oppelner Straße 44 vorgesehen.
Ebenfalls am Donnerstag findet die Vorführung des Films „Abortion Democracy: Poland/South Africa“ aus dem Jahr 2008 statt, der die Frage stellt, wie sich eigentlich der Zugang zu einer Abtreibung in den verschiedenen Ländern gestaltet – dafür werden die politischen, legislativen und gesellschaftlichen Entwicklungen bezüglich des Schwangerschaftsabbruchs in den Ländern Polen und Südafrika vergleichen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „trotz alledem und alledem – Zur Aktualität feministischer Kämpfe“ statt. Los geht es um 20 Uhr im Projektraum H48 (in der Hermannstraße 48). Wer den Projektraum erstmalig aufsuchen möchte, halte sich an folgende Wegbeschreibung (denn einfach zu finden ist er nicht): Im zweiten Hinterhof halte mensch sich leicht rechts, suche nach einer Klingel mit der Aufschrift „Projektraum“ und warte auf Einlass. Danach sind Atmosphäre und Umgang miteinander dafür um so angenehmer.
Ob ein Schwein in Ökohaltung den Komfort angenehmer Atmosphäre zu genießen vermag, steht am Freitag zur Debatte: Sandra Franz von Animal Rights Watch thematisiert in einem Vortrag die Biolebensmittelerzeugung mit besonderem Augenmerk auf Tieren. Ob der Wunsch nach „Erzeugnissen aus artgerechter Tierhaltung“ erfüllbar ist oder Ausbeutungsverhältnisse hier nur geschönt werden, wird bei „Alles Bio, alles gut?“ diskutiert. Begonnen werden soll um 18.30 Uhr in der TU Berlin, Raum 0110, Straße des 17. Juni. Die Veranstaltung findet, wie könnte es anders sein, in einer Veranstaltungsreihe statt. Diese wird organisiert von der Berliner Tierbefreiungsaktion (BerTA).
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