Ariane Sommer
Pflanzen essen
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Kuhmilch ist die perfekte Nahrung. Für Kälber. Was Menschen angeht, gibt es zahlreiche Gründe, (Kuh-) Milch und Joghurt von der Einkaufsliste zu streichen. Allen voran das Tierleid und die mit der Milchindustrie verbundene Umweltzerstörung. Auch gesundheitlich richtet regelmäßiger Verzehr von Milchprodukten Schaden an. Nicht zuletzt wegen des häufig und vor allem in konventioneller Milch enthaltenen Schadstoffcocktails aus Hormonen, Antibiotika und Pestiziden.

Dass Milchprodukte gut schmecken, dem widerspreche ich nicht. Als Kind aß ich nichts lieber als Vanillejoghurt. Zum Glück muss ich auf das Geschmackserlebnis heute nicht mehr verzichten. Es gibt jede Menge leckere Alternativen von hausgemacht bis Fertigprodukt.

Zu Hause trinke ich gern selbstgemachte Nuss- und Samenmilch. Wie das geht? Superschnell und supersimpel: Einfach 110 Gramm Nüsse oder Samen mit 500 ml Wasser, ein paar Datteln oder zwei Tropfen Stevia in den Mixer geben und auf höchster Stufe pürieren. Das Resultat durch ein feines Sieb oder einen Nussmilchbeutel gießen. Besonders gut eignen sich Mandeln, Macadamia-Nüsse, Cashews, Sonnenblumenkerne und Sesamsamen.

Ebenfalls gut: Bananenmilch! Dafür eine Banane, ich verwende am liebsten noch leicht grüne, mit 250 ml Wasser mixen (je nach gewünschter Konsistenz mehr Wasser hinzufügen). Das Gleiche funktioniert mit Haferflocken: eine Handvoll samt Wasser und Datteln in den Mixer werfen, pürieren, sieben, fertig!

In Sachen Joghurt gibt es viele vegane Optionen, bequem aus dem Kühlregal. Wichtig: Bei der Wahl des Joghurts, um nicht nur in den geschmacklichen, sondern auch den gesundheitlichen Genuss zu kommen, unbedingt darauf achten, welche Bakterien dem Produkt hinzugefügt wurden. Ausgezeichnet sind u. a. B. Bifidum, L. Acidophilus, L. Bulgaricus, L. Plantarum und S. Thermophilus.

Nur langsam! Ein Produkt pro Woche macht es Vegan-Neulingen leichter

Wer den Joghurt selbst machen will, kann mein Lieblingsrezept ausprobieren: 175 Gramm Fleisch einer jungen Kokosnuss samt zwei Teelöffeln Kokoswasser und einem Teelöffel Zitronensaft im Mixer pürieren. Anschließend in eine Schüssel geben und mit dem Inhalt zweier probiotischer Kapseln verrühren. Danach zwölf Stunden an einem kühlen, dunklen Ort fermentieren lassen. Tipp: die Umstellung langsam angehen, ein Produkt pro Woche macht es Vegan-Neulingen wesentlich leichter als alles auf einmal.

Ariane Sommerschreibt alle vier Wochen über veganes ­Leben Foto: Manfred Baumann