SIEGESHUNGER DER SCHWARZEN ANTILOPEN

Fabrice Akwa (Mitte) ist in Angola schon lange ein Star. Der bullige Stürmer, der einst von den Scouts des portugiesischen Meisters Benfica Lissabon nach Europa geholt wurde, verdient sein Geld mittlerweile in Katar. Mit seinem Tor zum 1:0 der angolanischen Nationalmannschaft in Ruanda ist er in seinem Heimatland endgültig in den Rang eines Nationalhelden aufgestiegen. Durch den Sieg qualifizierte sich das Land, in dem diverse Parteien jahrzehntelang erbittert einen Bürgerkrieg gegeneinander führten, der erst 2002 mit einem Waffenstillstandsabkommen vorläufig beendet wurde, zum ersten Mal für die Endrunde einer Fußballweltmeisterschaft. Die Angolaner setzten sich in ihrer Qualifikationsgruppe gegen die favorisierten Super Eagles aus Nigeria durch. Auch die WM-Neulinge haben einen Spitznamen: Sie nennen sich Palancas Negras, schwarze Antilopen. Mit Togo, der Elfenbeinküste und Ghana kommen drei weitere WM-Neulinge aus Afrika nach Deutschland. WM-erfahrene Mannschaften wie Kamerun oder Senegal, immerhin Viertelfinalist 2002, sind hingegen gescheitert. Als einziger der Topfavoriten aus Afrika schaffte Kontinentalchampion Tunesien die Qualifikation.Auch in Europa konnten am Samstag weitere Mannschaften ihre Teilnahme an der WM sicherstellen. Den Niederlanden gelang dies durch einen überzeugenden 2:0-Sieg in Prag gegen Tschechien. Italien beseitigte beim 1:0 gegen Slowenien ebenfalls die letzten Zweifel. Auch Kroatien ist nach dem 1:0-Erfolge gegen Schweden WM-Teilnehmer 2006, genauso wie Polen und England, das 1:0 gegen Österreich gewonnen hat. Bereits vor dem vorletzten Spieltag waren Portugal und die Ukraine qualifiziert. Ob sich Frankreich für die WM qualifizieren kann, ist nach dem 1:1 des Weltmeisters von 1998 in der Schweiz immer noch nicht sicher. Die letzten Gruppenspiele in Europa finden am kommenden Mittwoch statt. Mit Paraguay und Ecuador stehen nach Brasilien und Argentinien weitere Turnierteilnehmer aus Südamerika fest. Nach einem 3:0.Erfolg über die USA ist Costa Rica die dritte Mannschaft aus der Nord- und Mittelamerikagruppe, die 2006 zu Gast bei Freunden sein darf. Mit den Asienvertretern Iran, Saudi-Arabien, Südkorea und Japan stehen nun 24 der 32 Nationalteams fest, die um den Worldcup spielen werden.FOTO: REUTERS