POLITIK

PolitikJörg Sundermeier sichtet die sozialen Bewegungenin der Stadt

Die feministische Frauenkneipe „Stören-Frida“ findet am Donnerstag wieder einmal Unterschlupf im f.a.q. (in der Jonasstraße 40, ab 19 Uhr). Dort wird die Fachanwältin Undine Weyers über das neue Sexualstrafrecht sprechen, das ja, so war es der Wunsch der Bundesregierung, den Grundsatz „Nein heißt nein“ endlich auch im Gesetz zu etablieren und all jene strafbar zu machen, die sexuell übergriffig werden. Denn es herrschen da ja weiterhin viele Fragen und es gibt auch für Täter_innen noch immer einige juristische Schlupflöcher. Was also bedeutet das neue Strafrecht konkret für die Betroffenen? Diese Frage soll umfassend und auch für juristische Laien geklärt werden.

„Die Linke ist ein Dorf(fest)“ behauptet am Samstag das Tristeza (Pannierstraße 5, ab 19 Uhr), und feiert seine eigene Existenz im hippen Szenekiez. Es soll viel Jux wie ein „Kapitalwettstemmen“, ein „Schnapsrad“ oder „den heißen Draht“ geben, aber auch Infostände, die über die Missstände in der Welt, im Land und im Kiez aufklären. Die Tristeza versprechen zudem „freundliche Bedienung (ausnahmsweise)“.

Der Sonntag sieht uns dann alle in der Baiz (Schönhauser Allee 26a, 20 Uhr), wo im großen Theorie- und Ballsaal der Film „Night will fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen“ gezeigt werden wird. Tatsächlich hatte Alfred Hitchcock damals den Auftrag, aus dem Matetrial, das britische, amerikanische und russische Kamerateams nach dem Mai 1945 in den Konzentrationslagern aufgenommen haben, einen Film zusammenzuschneiden, der als Lehrfilm für die deutsche Bevölkerung gezeigt werden sollte – damit man weiß, dass so was von so was kommt. Leider änderte sich das politische Klima dann aber hin zum Kalten Krieg, der neue Bündnispartner Deutschland sollte nun nicht mehr weiter mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert werden, und Hitchcocks Film verschwand deshalb im Archiv. Ihn jetzt wieder zu zeigen, ist dankenswert, denn auch heute sollten die Leute, die soeben die Berlinwahl verhagelt haben, wissen, dass so was von so was kommt. Wenn die es nicht ohnehin wissen und das sogar wünschen.

Am Mittwoch schließlich werden dann im RuT- Rad und Tat(Schillerpromenade 1, 18 Uhr)die Filme „Das Blaue Wunder“von Uschi Bökesch und „Klar zur Wende“von Inka Janßen gezeigt. Beide Regisseurinnen werden anwesend sein und nachher über ihre Filme sprechen. In beiden Filmen geht es um die Krankheit Multiple Sklerose und darum, wie man sich mit ihr arrangieren kann. Eingeladen sind ausschließlich Frauen, Lesben, Trans* – und Interpersonen.