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Barbara WienNina Canell: Materialität des Informationsstroms

Nina Canell, „Shedding Sheaths (B)“, Detail, 2016 Foto: Robin Watkins

Wie visualisiert man digitale Kommunikation? Den irren Fluss an Daten, der uns umgibt? Nina Canell hat eine Antwort darauf in Südkorea, am Stadtrand von Seoul gefunden. Die Kunststoffhüllen, die sie dort vor dem Recycling rettete, dienten einst zur Isolierung von Glasfaserkabel zur digitalen Datenübertragung. Canell hat sie zu Häufchen, Knäueln und Schnecken zusammengeschoben und -gewickelt, zu skulpturalen Objekten, die ein wenig an die abgestreifte Haut von Schlangen erinnern. Bei Barbara Wien liegen sie auf dem Fußboden verteilt, materielle Überbleibsel des vermeintlich immateriellen Informationsstroms.

Distanzen, die Übertragung von Energie und Daten und deren physikalische Eigenschaften sind Themen, für die sich die schwedische Künstlerin interessiert. Auch die Installation „Flexions“, ebenfalls in der Ausstellung zu sehen, beschäftigt sich damit. Canell übersetzt dort den Kurzzeitspeicher von Drähten in surrende Bewegung, in kleine Gesten, Zeichen, die noch zu entziffern sind. BSH

Bis 30. 11., Di.–Fr. 13–18 Uhr, Sa. 12–18 Uhr, Schöneberger Ufer 65

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