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Das 2. Filmfest Bremen

Während es im letzten Jahr eine 48 Stunden lange Marathonvorstellung gab, zu der allerdings kaum Publikum kam, gibt es nun zwei Programmblöcke mit einer Spätvorstellung um Mitternacht, bei der in Bremen produzierte Kurzfilme zum Thema “Weltall, Raumfahrt, Mond und Mars“ gezeigt werden. Ansonsten stehen Produktionen, die irgendwie mit Bremen zu tun haben, auf dem Programm. So etwa der Hollywoodklassiker “Ein Platz an der Sonne“ mit Elisabeth Taylor und Montgomery Clift aus dem Jahr 1951, zu dem der aus Bremen stammende Hans Dreier das Szenenbild schuf. Nostalgisch wird es auch bei der Radio-Bremen-Dokumentation “Als Hollywood in der Heide lag“ über die kurze Blüte der Filmstudios von Bendestorf in der Lüneburger Heide in den frühen 50er-Jahren.

Sa, 19 Uhr bis So, 21 Uhr, Cinemaxx, Bremen

Die Mörder sind unter uns D 1946 R: Wolfgang Staudte D: Ernst Wilhelm Borchert, Hildegard Knef

Der erste in Deutschland produzierte Film nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt von einem ehemaligen Arzt. Dieser leidet an einem akuten Kriegstrauma und trifft einen Hauptmann wieder, der an der Ostfront für die Erschießung von Kindern und Frauen verantwortlich war. Inzwischen macht dieser ein einträgliches Geschäft daraus, aus Stahlhelmen Kochtöpfe zu formen. Augenscheinlich plagen ihn keine Schuldgefühle. Der Arzt will ihn erschießen, doch eine junge Frau, die von den Nazis verfolgt wurde, redet ihm ins Gewissen. Der Prototyp des “Trümmerfilms“ gilt als Wiederbeginn des deutschen Kinos. Der “Film noir” ist ursprünglich ein deutsches Genre.

Mo, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg

Robert & The Never Ending Tour AT 2015 R: Gerald Zahn

Robert Fischer ist ein Fan von Bob Dylan. Er folgt ihm auf seinen Tourneen durch ganz Europa – auch wenn er dafür immer wieder seine Reiseangst überwinden muss. Diese Dokumentation ist ein konsequenter Gegenentwurf zu den üblichen Konzertfilmen über berühmte Sänger oder Rockgruppen. Gerald Zahn nähert sich langsam und leise seinem Protagonisten an, zeigt das alltägliche Leben des Fans. Nicht Musik und Künstler stehen im Mittelpunkt, sondern die Frage, welche Macht sie über andere haben können.

Fr, 19 Uhr, B-Movie, Hamburg

Das Cabinet des Dr. Caligari D 1919/1920 R: Robert Wiene D: Conrad Veidt, Werner Krauß

Er war der erste radikal expressionistische Film, in dem jede Perspektive verzehrt, jede Geste grotesk, jede Stimmung hysterisch wirkt. Auch das extrem stilisierte Schauspiel von Conrad Veidt, Werner Kraus und Lil Dagover erinnerte eher an Pantomime.

Sa, 20.30 Uhr, City 46, Bremen