Stefan Alberti fragt sich, was der alte Senat noch macht
: Die Lahme-Enten-Zeit

Die Wahl ist gelaufen, der CDU-Chef dankt ab, Rot-Schwarz hat keine Mehrheit mehr, Mittwoch beginnt das erste Abtasten Richtung Rot-Rot-Grün. Doch am gestrigen Dienstag stand erst mal wie eh und je zu Wochenbeginn eine Senatssitzung an, mit all den üblichen Akteuren. Wobei – es sind eben nicht mehr alle Akteure dabei. Und nein, es ist nicht Frank Henkel, der fehlt, trotz seines angekündigten Rücktritts als CDU-Landeschef (siehe Seite 22). Daniela Augenstein ist die, die nicht mehr dabei ist, die bisherige Senatssprecherin. Jobwechsel? Zerwürfnis? Alles auf Seite 23 nachzulesen.

Lame duck session heißt in den USA die Phase zwischen Wahl und Amtsantritt der Neuen. Eine Lahme-Enten-Zeit also, weil da nicht mehr viel passiert. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller, bei dem die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass er auch dem neuen Senat angehören wird, sieht das anders. „Wir werden ganz normal zu Senatssitzungen einladen und auch eine Tagesordnung gestalten.“ Die sah am Dienstag neben dem Dauer-Besprechungspunkt Flüchtlingsmanagement „frühzeitige Jugend-Kriminalitätsprävention“ vor und die Verleihung der Stadtältestenwürde.