Keine Prioritäten

NAHVERKEHR Schleswig-Holstein will mehr Züge an mehr Bahnhöfen. Großprojekte allesamt „wichtig“

In Schleswig-Holstein wird der Nahverkehr ausgebaut: Die Züge werden in Zukunft häufiger fahren, auf neuen Strecken, und dabei an mehr Bahnhöfen halten. Entsprechende Pläne stellte gestern der Kieler Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) vor. Dazu gehören auch drei Großprojekte: der Bau einer Stadtregionalbahn in Kiel sowie von zwei neuen S-Bahn-Linien von Hamburg nach Bad Oldesloe (S 4) und von Hamburg nach Norderstedt (S 21).

All diese Vorhaben sind schon länger in der Diskussion – und sie sind kostspielig: Nach ersten, groben Schätzungen müssten für die Stadtregionalbahn in Kiel 370 Millionen Euro veranschlagt werden, 350 Millionen für die S 4 und immerhin 50 Millionen für die S 21. Die Finanzierung ist völlig offen, dass alle drei Projekte in den kommenden Jahren bezahlt werden können, ist unrealistisch. Doch die Landesregierung wird sich bis auf weiteres nicht darauf festlegen, welche Strecke ihr am vordringlichsten erscheint: „Alle drei Projekte“, sagte vielmehr Meyer, „sind wichtig.“

Deutlich konkreter sind da schon die Pläne für den Fahrplanwechsel in zwei Jahren: Ab Dezember 2014 gibt es auf der Linie Hamburg-Kiel einen Halbstundentakt, Hamburg-Flensburg bekommt einen Stundentakt. Die entsprechenden Verträge mit den beteiligten Bahnunternehmen sind schon unterzeichnet.

Darüber hinaus sollen alte Streckenabschnitte reaktiviert werden, unter anderem von Kiel zum Schönberger Strand. Hierfür fehlt zwar noch das letzte Okay. Aber die Finanzierung steht.  DKU