Warnung vor „Diäten-Hype“

Kongress Eltern-Aktionismus und Migranten-Versorgung: Kinderärzte treffen sich in Hamburg

Vor einem „Diäten-Hype“ warnt der Verband der auf Magen-Darm-Krankheiten spezialisierten Kinderärzte. Einschneidende Ernährungsumstellungen – wie etwa eine glutenfreie Kost oder das Weglassen von bestimmten Zuckerarten – ohne eine fundierte Diagnose durch einen Facharzt könnten zu erheblichen Störungen bei Kindern führen.

„Es gibt sinnvolle Diäten und es gibt Diäten, die sind rein mystisch“, sagte gestern der Vorsitzende der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung, Michael Melter, in Hamburg.

Der Bremer Kinderarzt und Gastroenterologe Martin Claßen äußerte Verständnis für Eltern, die ihren Kindern bei Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall helfen wollten. Diese Leiden hätten aber nur selten eine organische Ursache.

Diäten und die Immunabwehr im Darm sind Schwerpunkte des Kongresses für Kinder- und Jugendmedizin, der heute im CCH eröffnet wird. Bis Samstag werden dazu mehr als 2.500 Ärzte, Schwestern und Pfleger sowie Therapeuten erwartet. Weiteren Themen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gehören die Lebensperspektiven von Frühgeborenen und die Versorgung von Migranten. (dpa)