Auf schlechte Nachbarschaft

Foto: Hinrich Schultze

Parallelwelten prallten am Donnerstag aufeinander: Auf der einen Seite freudige Gesichter bei Designern und Kreativen – auf der anderen wütender Protest. Das Richtfest des umstrittenen Bürokomplexes der Werbeagentur Scholz + Friends auf dem Gelände der ehemaligen Schiffsschraubenfabrik Zeise war ein Event nur für geladene Gäste. Vor der Tür protestierten jedoch 100 Ottensener und Unterstützer ganz bodenständig mit Leckereien aus einer originalgetreuen „Gulaschkanone“ des Bauwagenplatzes Gaußstraße. Das historische Stück war 1850 vom Apotheker Heinrich Zeise und von dessen Sohn, dem Metallfabrikanten Theodor Zeise, in der Zeisefabrik als Armenküche konstruiert worden.

Die Demonstranten sind sauer, weil die erhofften 86 Wohnungen des Projekts „Zeise 2“ trotz eines gewonnenen Bürgerentscheids der Initiative „Pro Wohnen Ottensen“ nicht gebaut wurden, sondern stattdessen der Bürokomplex. Grund waren Tricksereien des Bezirksamts Altona.