POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Im Projektraum H48 (Hermannstraße 48, ab 20 Uhr) wird am Donnerstag über den von Abtreibungsgegner_innen geplanten „Marsch für das Leben“ informiert. Das What-the-fuck-Bündnis und die Gruppe Theorie, Kritik & Aktion laden gemeinsam zu einem Soli­tresen, der zugleich der Information dient: was wollen die so genannten LebensschützerInnen mit ihrem fundamentalistischen und antifeministischen Aufmarsch erreichen? Wie nahe stehen sie AfD, NPD und anderen rechten Gruppierungen? Was machen die Kirchen? All diese Fragen dürfen gestellt werden – und werden beantwortet.

Am Freitag hinwieder wird auf dem Weißenseeer Antonplatz (16 Uhr) „Gegen AfD und rechte Alltagskultur im Kiez“ demonstriert, passend zur bevorstehenden Wahl. „Neben der AfD sollen auch der Weißenseer Thor-Steinar-Shop ‚Tönsberg’ und der Antonplatz als Ort regelmäßiger rechter Übergriffe thematisiert werden“, versprechen die Veranstalter_innen, ein Bündnis aus VOSIFA, North East Antifa (NEA) und Berlin Outback Antifa (BOBA). Schlussendlich gilt es vor allem den Einzug der AfD ins Berliner Abgeordnetenhaus zu verhindern. „Bringt Kuchen mit“, bittet das Bündnis eindringlich.

In und an der Scharnweberstraße wird am Samstag (ab 14 Uhr) das Straßenfest „Suppe&Mucke“ stattfinden, bei denen Groß und Alt und Klein und Jung gemeinsam schlabbern, tanzen und trinken sollen, Mitmachaktionen und politische Diskussionen sind versprochen, zum Besten gegebenes Songwriting sowieso. Bislang war dies ja immer ein Gemeinschaftsspektakel wohlmeinender Kiezhippies gewesen, die sich gegenseitig auf die Barfüße traten, und anders wird es in diesem Jahr wohl auch wieder nicht sein. Aber es wird immerhin Gemeinschaft hergestellt, Leute gehen an die Sonne, ein Fest wird gefeiert, Identität wird gestiftet. Wer weiß, vielleicht werden sogar ein paar Lieder von Manu Chao zum Mitsingen gecovert!

Am Dienstag schließlich wird im K-Fetisch (Wildenbruchstraße 86, 20 Uhr) über das spannende Thema „Selbstbestimmung ohne Selektion“ gesprochen, denn den so genannten Lebensschützern wird gewöhnlich von linker Seite die scheinbar eindeutige Forderung nach Selbstbestimmung von Schwangeren entgegengehalten. Michael Zander, ein Aktivist in der Behindertenbewegung und die Autorin des Buches „Selbstbestimmte Norm“, Kirsten Achtelik, werden darüber diskutieren, wie feministische und behindertenpolitische Kritik an pränataler Diagnostik und selektiven Schwangerschaftsabbrüchen differenzierter vonstattengehen könnte. Und wo die Gemeinsamkeiten liegen.