EU schickt Militärausbilder nach Mali

BRÜSSEL/BERLIN afp/taz | Nach monatelanger Diskussion haben die EU-Außenminister am Montag in Brüssel endgültig ein Einsatzkonzept für die geplante EU-Ausbildungsmission in Mali beschlossen. 400 EU-Soldaten, davon 250 Ausbilder, sollen ab 2013 „die militärischen Kapazitäten der malischen Streitkräfte wiederherstellen, damit sie zu Kampfeinsätzen mit dem Ziel der Wiederherstellung der territorialen Integrität des Landes in der Lage sind“, heißt es. Gemeint ist der Kampf gegen radikale Islamisten im Norden Malis.

Vier malische Bataillone von je 650 Mann sollen in einem Ausbildungslager nahe der Stadt Ségou 250 Kilometer nördlich der malischen Hauptstadt Bamako trainiert werden. Es wird außerdem EU-Unterstützung im Kommando- und Verwaltungsbereich des Militärs geben. Wenn das funktioniert, soll Malis Armee im Herbst 2013 mit der Rückeroberung Malis beginnen.

Unklar ist, ob auch die von der Afrikanischen Union (AU) beschlossene westafrikanische Eingreiftruppe auf Seiten einer neustrukturierten malischen Armee zum Einsatz kommt. Die AU wünscht dafür ein Mandat des UN-Sicherheitsrats. Dafür brachte Frankreich am Montag einen Resolutionsentwurf ein; dieser stößt jedoch auf Bedenken bei den USA, die eine politische Lösung in Mali vorziehen und Kampfeinsätze erst als „letztes Mittel“ billigen wollen. D.J.

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