BRAINSTORM

Die Uni ist exzellent. Wie exzellent, das zeigen Kathrin Sebald und Ilja Rückmann vom Institut für Festkörperphysik. Während ihres Vortrages „Über die Meister der Quantenmanipulation“ zum Physik-Nobelpreis 2012 werden sie die Experimente vorstellen, experimentelle Methoden der Quantenoptiker Serge Haroche und David Wineland, mit denen sich individuelle Quantensysteme messen und manipulieren lassen. Und die ihnen den Nobelpreis einbrachten. Haroche ist es gelungen, ein Quantensystem aus Photonen in einer Kavität zerstörungsfrei mithilfe von hochangeregten Rydberg-Atomen zu manipulieren. Was das heißt, erklären die Bremer Physiker am Donnerstag ab 16 Uhr im Hörsaal 3 des NW1-Gebäudes in der Uni Bremen.

Weniger begeistert von der Exzellenz seiner Uni ist der emeritierte Erziehungswissenschaftler Freerk Huisken. Die gehe einher mit dem Umbau des Wissenschaftsbetriebes, der „Leuchttürme der Spitzenforschung“ fördert. Warum er darauf nicht stolz ist, erklärt Huisken ebenfalls am Donnerstag in seinem Vortrag „Bremer Uni exzellent: Wissenschaft als Waffe in der Standortkonkurrenz“, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b.

Ebenfalls Professor an der Uni Bremen, aber nicht aus der Zeit der roten Kaderschmiede, ist Friedhelm Venske. Er lehrt Physiogeographie und habilitierte mit „geländeklimatologischen und pedologischen Studien in nordschwedischen Wäldern“. Am Samstag nun spricht er über die „Struktur und Zukunft borealer Wälder in Russisch-Karelien.“ Die Nadelwälder im Nordosten Europas nämlich gehören aufgrund ihrer geringen Nutzung in der Zeit des Kalten Krieges zu den unberührtesten europäischen Waldlandschaften. Dass sich das geändert hat und sie durch das Begehren nach ihrem Holz massiv gefährdet sind, erfährt man am Samstag ab 11 Uhr im Haus der Wissenschaft. jpb