Teures Gependel

Tarif Der HVV erhöht wie jedes Jahr die Fahrpreise für Bus und Bahn. Auchwenn einige Tickets unverändert bleiben, kommt Kritik aus der Opposition.

Hier kommt mal ein bisschen Service für alle Bahn- und Busfahrenden in Hamburg. So sehen nämlich die jetzt noch gültigen HVV-Tarife und die neuen ab dem 1. Januar 2017 aus – alles in Euro versteht sich:

Einzelkarten:

2 Zonen: 2,80–2,90

Kurzstrecke: 1,50–1,60

Drei Ringe: 5,10–5,20

Gruppenkarten:

Zwei Ringe: 11,60–11,80

Drei Ringe: 18,00–18,30

Vier Ringe: 23,20–23,60

Gesamtbereich 26,00–26,50

Monatskarten:

Zwei Zonen: 65,00–65,90

Gesamtbereich: 297,40–210,80

CC-Karte drei Zonen: 41,20–42,00

Seniorenkarte eine Zone: 36,10–36,80

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) will erneut die Preise erhöhen. Zum 1. Januar 2017 sollen sie um durchschnittlich 1,4 Prozent steigen, teilte HVV-Geschäftsführer Lutz Aigner am Dienstag mit. „Wir sichern damit auch weiterhin die hohe Qualität im HVV“, behauptete Aigner. Die Tarifanhebung falle moderat aus. In den Vorjahren waren die Ticketpreise um 3,2 Prozent, 2,6 Prozent und 1,9 Prozent erhöht werden. Seit 2012 hat der HVV damit seine Tarife um rund 13 Prozent angehoben.

Manche Fahrkartenarten sollen allerdings im Preis unverändert bleiben – darunter die Großbereichskarte (3,20 Euro), die Tageskarten und die Kinderkarte. Die Kurzstreckenkarte soll um 10 Cent auf 1,60 Euro steigen (siehe Kasten).

Den jährlichen Aufschlag errechnet der Verbund von 30 Verkehrsbetrieben in der Me­tropolregion Hamburg anhand eines selbst erfundenen Indexes. Darin fließen die Kosten für Treibstoff, Strom und Personal ebenso ein wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Damit sollten die Kostensteigerungen der HVV-Unternehmen ausgeglichen werden.

Die Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft kritisierte die Tarifanhebung einhellig. Sie sei „deutlich zu hoch“, befand CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering. Der Tarif dürfe maximal in Höhe der Inflationsrate von 0,3 Prozent angehoben werden: „Alles andere ist sozial ungerecht.“ Das findet auch Stephan Jersch (Linke): „Ohne Not in einer Stadt mit derart hoher Altersarmut die Preise für die Seniorentickets zu erhöhen, ist absolut unsozial“, kritisiert er. „Das schließt noch mehr alte Menschen von Mobilität, Gesundheitsleistungen und gesellschaftlicher Teilhabe aus.“

„Frech“, nennt Wieland Schinnenburg (FDP) die Tariferhöhung: „So wird man Autofahrer nicht zum Umstieg motivieren können.“ Sven-Michael Veit