ARMEE IN ÄGYPTEN
: Treffen mit Mursi und Opposition abgesagt

KAIRO | Die ägyptische Armee hat ein für gestern geplantes Treffen mit Präsident Mohammed Mursi und Vertretern der Opposition zur Beilegung des Verfassungsstreits kurzfristig abgesagt. Trotz der Zusage des wichtigsten Oppositionsbündnisses hieß es, die Reaktionen auf das Angebot seien nicht wie gewünscht ausgefallen. Das umstrittene Verfassungsreferendum soll nun anders als ursprünglich geplant in zwei Runden abgehalten werden.

Der mit allen Seiten geplante Dialog werde „auf ein unbestimmtes Datum verschoben“, erklärte die Armee in einer offiziellen Mitteilung auf ihrer Facebook-Seite. Noch kurz zuvor hatte das wichtigste Oppositionsbündnis Nationale Heilsfront angekündigt, an dem Treffen teilnehmen zu wollen. Ägyptischen Medien zufolge wollte auch Staatschef Mursi kommen.

In Ägypten gibt es seit Tagen teils gewalttätige Proteste sowohl von Gegnern als auch von Anhängern Mursis. Die Kritik dreht sich vor allem um den umstrittenen Verfassungsentwurf. Die Opposition sieht in dem Entwurf eine zu dominante Handschrift der Islamisten. (afp)