: kinotaz
bremen, bremerhaven, delmenhorst, hannover und oldenburg
A
Die Abenteuer von Shark Boy und Lava Girl
USA 2005 R: Robert Rodriguez , D: Taylor Lautner, Taylor Dooley
„Nach vielen Jahren, in denen 3-D allenfalls als Gimmick existierte, hat Robert Rodriguez die Technik jüngst als Unterhaltung für Jugendliche wiederentdeckt. Das Konzept ? ein kleiner Phantast landet in einer bedrohten Traumwelt, die eine verzerrte Variation seiner Realität darstellt und nur gerettet werden kann, wenn er weiterträumt. Ist dabei durchaus „sophisticated“, wird allerdings durch die jugendlichen Akteure, die mehr posieren als überzeugend spielen, wieder sabotiert.“ (tip) HB:Cinemaxx, CineStar, Cinespace H: Cinemaxx Raschplatz
Accordion Tribe Österreich/Schweiz 2004, R: Stefan Schwietert / Originalfassung mit Untertiteln
“1996 formierten sich fünf Akkordeon-Koriphäen zum Accordion Tribe. Erst gemeinsam auf der Bühne gelingt ihnen eine einzigartige Symbiose aus musikalischen Wurzeln, unterschiedlichen Temperamenten und Lebensweisen. Um die magische Intensität von Accordion Tribe einzufangen, begleitete Regisseur Stefan Schwietert das Quintett auf seiner Tournee im Jahr 2002.“ (tip) Kino 46
A History Of Violence USA 2005, R: David Cronenberg, D: Viggo Mortensen, William Hurt
„„A History of Violence“ ist ein kluger, böser Film über Mord und Totschlag und einen plötzlichen Einbruch der Gewalt in ein amerikanisches Provinzidyll. Ein Restaurantbesitzer (Viggo Mortensen) wird bei einem Überfall zum Helden, verwandelt sich vom braven Spießer zum brutalen Kämpfer - und ruck, zuck findet ihn auch seine schöne Gattin (Maria Bello) so sexy wie nie zuvor. Der kanadische Regisseur David Cronenberg inszeniert die Story als grotesk-komischen Schocker, mit einer physischen Wucht und einem Witz, die an Quentin Tarantino erinnern. Dem allerdings hat Cronenberg jede Menge Geist und Bildung voraus - und so ist sein Thriller nicht nur ein blutiges Pop-Märchen, sondern vor allem eine Lektion in Sigmund-Freud-Seelenkunde.“ (Der Spiegel) HB:CineStar, H: Cinemaxx Raschplatz
Alain Lomax - The Songhunter Niederlande 2004, R: Roger Kappers / Originaldfassung mit Untertiteln
„Seit den frühen 30er Jahren durchstreift der Volksmusikarchäologe und selbsterklärte Liederjäger Alan Lomax die Provinzen auf der Suche nach den Weisen der einfachen Leute, die nun im Zeitalter elektronischer Massenmedien und moderner Musikindustrie ungewürdigt zu verschwinden drohen. Lomax macht Musiker wie Will Geer, Leadbelly, Woody Guthrie, Burl Ives und Pete Seeger in seiner Radioshow bekannt, veröffentlicht Tonträger, engagiert sich in der Arbeiterbewegung und wird schließlich von Kommunistenjäger McCarthy nach Europa vertrieben, wo er seine Feldforschung fortsetzt. Im Sommer 2001 besuchte der Filmemacher Rogier Kappers den nunmehr 86-Jährigen in Florida und lässt in Interviews auch mit Verwandten und Weggefährten eine ebenso faszinierende wie verdienstvolle Existenz Revue passieren.“ (Süddeutsche Zeitung) HB: Atlantis, OL: Casablanca (OmU)
Am Tag als Bobby Ewing starb Deutschland 2005, R: Lars Jessen, D: Gabriela Maria Schmeide, Peter Lohmeyer
“Im Frühjahr 1986 stoßen eine geschiedene Städterin und ihr 17-jähriger Sohn in der Provinz der Wister Marsch zu einer kleinen Kommune, die sich im routinierten Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf eingerichtet hat und dabei ihre politischen Ideale allmählich überlebt. Eine unterhaltsame, präzis rekonstruierte und hervorragend gespielte Mischung aus Polit-Satire, Provinzkomödie und Coming-of-Age-Geschichte, die nie hämisch, sondern liebevoll und melancholisch einen Schwebezustand der Desorientierung beschreibt, der durch die Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl durchgerüttelt wird und eine bis heute aktuelle Brisanz der Thematik offenbart.“ (filmdienst) HB:City
Aparte (Am Rande) Uruguay 2002, R: Mario Handler / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Seit der Uraufführung in Uruguay ein Riesenskandal. Uruguay im Jahre 2002: nach Jahrzehnten der Diktatur und neoliberaler Politik leben viele Menschen in Armut. Kleinkriminalität, Prostitution, Entbehrung kennzeichnen das Leben auf den ersten Blick. Je weiter sich der Dokumentarfilm aber entwickelt, zeigen die Hauptfiguren jedoch ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen. Gegen einen moralisierenden Blick setzt Handler das Moral- und Gerechtigkeitsverständnis seiner „Helden“, zeigt ihre Integrität und Würde.“ (filmfestival-bremen.de) HB: Schauburgs
Aro Tolbukhin (Im Geist eines Mörders) Mexico 2002, R: Agustí Villaronga, Lydia Zimmemann, Isaac P. Racine, D: Daniel Giménez Cacho, Carmen Beato / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„7 Menschen hat Aro Tolbukhin bei lebendigem Leibe verbrannt - zu diesem Schluss kommt das Gericht, das ihn 1981 zum Tode durch ein Erschiessen verurteilt. Das Motiv für den Amoklauf in einer guatemaltekischen Mission nimmt Tolbukhin mit ins Grab. Ist er aber wirklich schuldig? Und wenn ja, was hat diesen stillen, selbstbeherrschten Mann zu solchen Bestialitäten getrieben?“ (.filmfestival-bremen.de) HB: Schauburg
B
Broken Flowers USA/Frankreich 2005, R: Jim Jarmusch, D: Bill Murray, Sharon Stone / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein anonymer Brief bringt den bindungsunwilligen Don Johnston auf die Idee, er könnte einen halberwachsenen Sohn haben. Also durchkämmt der Ex-Don-Juan alte Kalender, sucht die möglichen Mütter seines hypothetischen Sohnes auf und erlebt auf seiner Reise manche Überraschung. Jim Jarmuschs „Broken Flowers“ ist ein Roadmovie mit fabelhaftem Soundtrack.“ (tip) HB: Schauburg, OL: Casablanca, H: Hochhaus Lichtspiele, Kinos am Raschplatz
Brothers Grimm Großbritannien/Tschechien 2005, R: Terry Gilliam, D: Matt Daon, Heath Ledger
„Die Wanderjahre der Gebrüder Grimm als frei erfundene Phantasmagorie, in der Wilhelm und Jakob als Unterhaltungskünstler und Beutelschneider zur Zeit der französischen Besatzung durch die deutschen Lande ziehen. In einem General der Besatzungsarmee finden sie schließlich einen Gegenspieler, der sie zwingt, in einer Kleinstadt das Verschwinden von neun Mädchen aufzuklären. Ein Film von barocker Bildgewalt und überbordender Fantasie, der seine recht dünne Geschichte mit Leitmotiven aus deutschen Märchen aufforstet und an lustvollen Abschweifungen, kuriosen Figuren und Blödeleien Gefallen findet.“ (filmdienst) HB:Cinemaxx; CineStar, Cinespace, OL: Cinemaxx, DEL: Maxx H: Cinemaxx
Butterfly (Wu Die) China 2004, R: Yan Yan Mak, D: Josie Ho Chui Yee, Tain Yuan/ Originalfassung mit englischen Untertiteln „Die Frauen sind schön und küssen zärtlich in dieser lesbischen Liebesgeschichte aus Hong Kong. Dabei ist Homosexualität bis heute in Hong Kong ein tabuisiertes Thema.“ (Kommunalkino) Kino 46
C
Charlie und die Schokoladenfabrik USA 2005, R: Tim Burton, D: Freddie Highmore, Johnny Depp
„Tim Burtons überbordende Verfilmung des englischen Kinderbuch-Klassikers von Roald Dahl. Der mysteriöse Schokoladenhersteller Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein, die seit Jahren kein Mensch betreten hat. Doch dies ist kein netter Kinderfilm, sondern ein wunderbar sadistischer Kinotraum, in dem fiese Kinder ihr wohlverdientes Fett abbekommen. Burton veranstaltet ein riesiges Farbspektakel in einer fantastischen, nie gesehenen Candy-Welt.“ (tip) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx
Das Comeback USA 2005, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Renée Zellweger
““Das Comeback“ beruht auf der Lebensgeschichte des Boxers Jim Braddock, der 1935 in einem legendären Weltmeisterschaftskampf als Außenseiter den damaligen Titelträger Max Baer entthronte. Hollywoods notorischer Kraftkerl Russell Crowe spielt den Helden als überraschend sanftmütigen Familienvater, der sich in der Wirtschaftskrise aus der Gosse hochboxt und im Ring ums Überleben kämpft. Regisseur Ron Howard feiert die Nehmerqualitäten eines Unterprivilegierten, den die härtesten Schickalsschläge nicht niederstrecken können, und macht aus dem Stoff ein streckenweise packendes und anrührendes Drama über die Depressionszeit.“ (Der Spiegel) HB: City
Cowboys & Angels Großbritannien/Irland/Deutschland 2004, R: David Gleeson, D: Michael Legge, Alan Leech
„Irische Coming-of-Age-Geschichte über einen unsicheren 20-Jährigen vom Land, der nach Limerick zieht und sich nach einem Platz im Leben sehnt. Solider, streckenweise auch witziger Jugendfilm, der die emotionale Fragilität der Adoleszenz gut herausarbeitet, was über die künstliche Aneinanderreihung unglaubwürdiger Ereignisse und Zwischenfälle hinweg sehen lässt. (filmdienst) HB: City
Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul Deutschland, Türkei 2004, R: Fatih Akin
„Was für Regisseur Fatih Akin als Fanprojekt begann, wurde zum faszinierenden Porträt der Metropole Istanbul: Musikfilm, Generationenporträt, kulturelle Visitenkarte einer Stadt. Einstürzende-Neubauten-Bassist Alexander Hacke steht ihm als deutscher ‚Musikbotschafter‘ zur Seite. Neben Stars wie Sezen Aksu oder Orhan Gencebay beeindrucken vor allem die jungen Bands, die orientalische mit westlichen Klängen verknüpfen, ohne sich an Europa anzubiedern. Für Akin das erfolgreiche Debüt als Musikfilmer.“ (tip) HB:City, Gondel
D
Dark Water USA 2005, R: Walter Salles, D: Jennifer Connelly, John C. Reilly
„„Dark Water“ ist ein Horrorfilm der „alten Schule“. Kein Blut fließt in Strömen. Es ist lediglich Wasser, das ein heruntergekommenes Apartment überschwemmt: rostfarbenes, schwarzes, ekelhaftes Wasser. Nach dem Einzug in einen vernachlässigten Wohnblock werden eine junge Frau (Jennifer Connelly) und ihre kleine Tochter von mysteriösen Begebenheiten bedroht, die sie in Panik versetzen. An der Decke bildet sich ein großer Wasserfleck; bald tropft Flüssigkeit ins Apartment, aus der Wohnung über ihnen hören sie beunruhigende Geräusche. Die Nachforschungen werden zum Albtraum. „Dark Water“ leitet seine Effekte aus unverfänglichen Situationen ab, die sich allmählich zu einem Gespinst böser Vorahnungen verdichten. Tolle Darsteller tragen den Versuch der Amerikanisierung einer japanischen Vorlage.“ (Rheinischer Merkur) HB:Cinemaxx, Cinespace, CineStar, OL: Cinemaxx; DEL: Maxx, H: Cinemaxx Nikolaistr.
Dear Wendy Dänemark/Frankreich/Deutschland/Großbritannien 2005, R: Thomas Vinterberg, D: Bill Pullman, Novella Nelson
„Das ziellose Leben des 18-jährigen Dick gewinnt mit einem Mal Sinn und Perspektive, als er seine rein platonische Liebe zu Schusswaffen entdeckt. Zusammen mit anderen jugendlichen Außenseitern gründet er einen Geheimbund für einen romantischen Lebensentwurf und gegen die normative Kraft des Faktischen. Unterhaltsame und intelligente Analyse des amerikanischen Waffenfetischismus vom Dogma-Veteranen Thomas Vinterberg nach einen Drehbuch von Lars von Trier.“ (tip) HB: Cinema, H: Kinos am Raschplatz
Den bunten Hang bergab (W dol kolorowym wzgorzem) Polen 2004, R: Przemyslaw Wojcieszek, D: Dariusz Majchrzak, Aleksandra Poplawska Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Rysiek sitzt wegen Einbruch und Körperverletzung eines Wachmanns im Gefängnis. Als er aus der Haftanstalt entlassen wird, kehrt er in sein zu Hause, ein kleines Dorf im Südwesten Polens, zurück. Seine Eltern sind tot und der Bruder hat nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Rysieks Freundin Agata übernommen. Rysiek beschließt, sich einen Job zu suchen und um sein Eigentum und Agata zu kämpfen. Keine leichte Sache für einen Exhäftling. Ein Film über Liebe und Wut, Eifersucht und Schicksal, welches den Menschen dazu bringt, gegen seinen Willen seine geliebten Nächsten zu zerstören und zu verletzen.“ (Kommunales Kino Lübeck) HB: Kino 46, H: Kino im Künstlerhaus
Don‘t Come Knocking Deutschland/Frankreich 2005, R: Wim Wenders, D: Sam Shepard, Jessica Lange
„Ein alternder Westerndarsteller ist seines Daseins überdrüssig und flieht vom Set zurück zu seiner Mutter, die er 30 Jahre lang nicht mehr gesehen hat. Als er erfährt, dass er Vater eines erwachsenen Sohnes ist, setzt er alles daran, um Kontakt zu seiner ‚Familie‘ aufzunehmen, kann sein Fremdsein aber nur schwer überwinden. Ein in farbenprächtigen Scope-Bildern fotografierter Film über einen in die Jahre gekommenen Mann, der über sein vergeudetes Dasein nachsinnt, ohne daraus einen Ausweg zu finden. Dank seiner Kinder deutet sich am Ende jedoch die Möglichkeit einer Aussöhnung an.“ (filmdienst) HB: City
Der Duft von Lavendel Großbritannien 2004, R: Charles Dance, D: Judi Dench, Maggie Smith
„Um eine späte Liebe und deren Verwirrungen geht es in diesem britischen Ausstattungsstück, das Charles Dance nach einer Kurzgeschichte von William J. Locke inszenierte: In einer stürmischen Nacht im Jahre 1936 finden Ursula Widdington (Judi Dench) und ihre distinguierte Schwester Janet (Maggie Smith) einen bewusstlosen jungen Mann (Daniel Brühl) und nehmen ihn bei sich auf. Für Ursula ist es Liebe auf den ersten Blick. Der junge Mann, ein Pole, ahnt davon nichts und überbrückt die Sprachbarriere mit Musik. Andrzej entpuppt sich als ebenso begnadeter wie unbekannter Geigenvirtuose, dessen Spiel das ganze Dorf - und bald auch die junge russische Touristin Olga verzückt. Melancholisch-romantisches Drama mit den „Grandes Dames“ des britischen Kinos vor der pittoresken Kulisse der Küste Cornwalls.“ (Rheinischer Merkur) HB: Gondel, OL; Casablanca, H: Kinos am Raschplatz
E
Ein Duke kommt selten allein USA 2005, R: Jay Chandrasekhar, D: SEann Willima Scott, Johnny Knoxvolle
„Actionkomödie nach der populären Hitserie um zwei Cousins, die Autos, Prügeleien und Frauen lieben.Was Fernseherfolge garantierte, wird auch im Kino punkten. Mit dieser Überzeugung, ohne erkennbare Variationsversuche und einen nennenswerten Plot repliziert die Filmversion der Hitserie „Ein Duke kommt selten allein“ deren Rezept: Zwei Helden als Best Buddies, Cops, die dümmer sind, als es die Polizei erlaubt, Verfolgungsjagden mit spektakulären Autostunts und ein harmloser Schuss Erotik.“ (Blickpunkt:Film) HB: Cinemaxx, CineSpace, Cinestar, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx
F
Der Flamenco Clan Deutschland/Spanien 2005, R: Michael Meert / Originalfassung mit Untertiteln
“Ketama sind die Kelly Family Spaniens: eine ehemalige Wandersippe, die seit Generationen Talente hervorbringt und die Medien mit Familienanekdoten füttert. Anhand der Band-Biografie arbeitet Michael Meerts erhellende Dokumentation die Geschichte des Flamenco auf: Mit Rückblenden in die 70er Jahre zur Zeit Francos über die späten Achtziger mit ihren pompösen Bühnenshows bis hin zu aktuellen Selbstberichten deckt der Film die Karrierestationen der Familie ab. Ein Film, der nicht nur Weltmusik-Fans Neues bietet, sondern auch vom andalusischen Lebensgefühl erzählt.“ (tip) HB:City
Fremde Haut - In Orbit Deutschland 2005, R: Angelina Maccarone, D: Jasmin Tabatabai, Anneke Kim Sarnau
„Der Übersetzerin Fariba Tabrizi droht in ihrem Heimatland Iran die Todesstrafe, nachdem sie von Sittenwächtern als homosexuell entlarvt wurde. Mit der Unterstützung eines Verwandten kann Fariba nach Deutschland fliehen, aber im Frankfurter Flughafenlager wird ihr Asylantrag abgelehnt.Mit »Fremde Haut« gelingt der Regisseurin Angelina Maccarone ein einfühlsamer und bewegender Film über eine Frau, die sich mit unbeugsamem Willen ihren Platz im Leben erkämpft.“ (Kommunalkino) Kino 46
Fucking Different! Deutschland 2005 R: diverse
„Was denken Schwule, wie Lesben Sex haben? Was denken Lesben, wie Schwule Sex haben? 18 FilmemacherInnen aus Berlin wurden von Kristian Petersen gebeten, einen Kurzfilm über das jeweils andere gleichgeschlechtliche Liebesleben zu drehen. Herausgekommen ist eine herrliche Kompilation vom ernsthaften Kunstvideo bis zum ironischen Schenkelklopfer.“ (Kommunlakino) Kino 46
G
Garden State USA 2003, R: Zach Braff, D: Zach Braff, Ian Holm
„Lithium und Valium begleitet Andrew Largeman seit seiner Kindheit als dämmendes Ruhekissen, bis der mäßig erfolgreiche TV-Schauspieler zum Begräbnis seiner Mutter ins heimatliche New Jersey zurückkehrt und die Psychopharmaka absetzt – mit unabsehbar erfrischenden Nebenwirkungen fürs ganze müde Leben. ‚Garden State‘, inszeniert von Hauptdarsteller und Debütregisseur Zach Braff, erzählt davon mit extratrockenem Humor, unverwüstlichem Romantizismus und souveränen Spielpartnern wie Natalie Portman und Ian Holm. Im grünen New Jersey warten Abenteuer in den unscheinbarsten Winkeln.“ (tip) HB:City
George Michael - A Different Story Großbriannien 2004, R: Southan Morris / Originalfassung ohne Untertitel
„Was am Anfang wie ein netter Streifzug durch die musikund modegeschichtlichen Peinlichkeiten der 80er Jahre scheint (bei der Pressevorführung der Berlinale entschuldigte sich George Michael dafür, dass er »persönlich für so viele Modeverbrechen verantwortlich war«), entwickelt sich zu einem sympathischen Porträt eines sympathischen Menschen, der selbstironisch und reflektiert über sich, seine Karriere und die Musikbranche spricht. Überaus unterhaltsam entfaltet sich da die Entwicklung eines unsicheren, vom plötzlichen Ruhm überforderten Teenies zu einem politisch denkenden, selbstbewussten Mann. Heute lebt Michael offen als schwuler Popstar und hält sich von der Öffentlichkeit fern, um in Ruhe seine Musik zu schreiben.“ (Kommunalkino) Kino 46
Guess Who USA 2005, R: Kevin Rodney Sullivan, D: Ashton Kutcher, Zoë Saldaña
„Vor ihrer Hochzeit müssen Simon und seine Verlobte Theresa noch einen schwierigen Besuch bei den Brauteltern hinter sich bringen. Theresas Vater hat sich nie mit einem der Männer anfreunden können, die ihm seine geliebte Tochter präsentiert hat. Und obwohl Simon einen guten Job und perfekte Umgangsformen hat, gibt es ein grosses Problem: Simon ist weiss, und die Jones-Familie ist überaus stolz auf ihre afroamerikanische Abstammung. - Remake von Stanley Kramers Film „Guess Who‘s Coming to Dinner“ von 1967 mit umgekehrten Rollen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: CineStar
H
Heimspiel Bremen 22: Tonspuren - Abend der Bremer Filmmusik
„Auch in Bremen wird erfolgreich Filmmusik komponiert und produziert. Da dies üblicherweise hinter verschlossenen Studiotüren geschieht und die Gesichter hinter den Klängen verborgen bleiben, öffnet das Filmbüro in der Reihe „Heimspiel Bremen“ den Schatzkasten Bremer Filmkomponisten und präsentiert im Oktober in der Schauburg Werke profilierter Bremer Filmmusiker. Gezeigt werden Ausschnitte aus Spiel- und Dokumentarfilmen, komplette Kurzfilme, ein Auszug aus der orchestralen Neu-Vertonung des klassischen Stummfilms „Faust“ und anderes mehr aus aktuellen Produktionen der Komponisten. Darüber hinaus werden zwei Bremer Musiker einigen kurzen Filmen live ein neues akustisches Gewand verleihen, indem sie sie instrumental neu vertonen.“ (Bremer Filmbüro) HB:Schauburg
Herbie Fully Loaded USA 2005, R: Angela Robinson, D: Lindsay Lohan, Michael Keaton
„Recycling der Käfer-Filme aus den 60er und 70er Jahren. Auch in der Neuauflage trotzt der Titelheld allen physikalischen Grundgesetzen und setzt sich unter anderem gegen PS-Protzer Matt Dillon durch. Doch trotz des staubigen Retro-Looks und der Oldie-Songauswahl, hat hier höchstens das kugelig menschliche Auto im Old-Beetle-Style den Charme der Ur-Käfer-Filme. Ansonsten erinnert das neue ‚Herbie‘-Produkt an eine einfallslos vorhersehbare Girl-Power-Familienkomödie aus der Serienfertigung, in dem Teenqueen Lindsay Lohan mal miniberockt, mal im Rennanzug ihre wahre Bestimmung als Rennfahrerin finden darf.“ (tip) HB: CineStar
Hildes Reise Schweiz 2004, R:: Christof Vorster, D: Oliver Stokowski, Michael Finger
Ein schwules Roadmovie, das so abgeklärt ist wie seine Protagonisten. Die sind so komplex und wahrhaftig gezeichnet, dass der Film dann auf eine ganz eigene Weise berührt. (hip) Kino 46
Die Höhle des gelben Hundes Deutschland 2005, R: Byambasuren Davaa
„Mit der ‚Geschichte vom weinenden Kamel‘ bewies die Regisseurin Byambasuren Davaa ihr Gespür für atemberaubende Naturdarstellungen. Mit ‚Die Höhle des gelben Hundes‘ entführt sie den Zuschauer erneut in ihre mongolische Heimat und zeigt ein kleines Mädchen, das in der Steppe einen Hund findet. Trotz des Widerstandes ihrer Familie will sich die Kleine nicht von dem Tier trennen und versteckt es. Als es verloren geht, macht sie sich auf die Suche nach ihm und hört dabei von einer alten Frau die Legende von der ‚Höhle des gelben Hundes‘. Die Geschichte betont das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur und die Lebendigkeit alter Mythen und religiöser Vorstellungen in Zeiten des Umbruchs.“ (Rheinischer Merkur) HB: City
I
Into the Blue USA 2005, R: John Stockwell, D: Jessica Alba, Scott Caan
„Ein junges Traumpaar aus den USA entdeckt am Meeresgrund vor den Bahamas ein antikes Schiffswrack und ein abgestürztes Flugzeug mit kiloweise Kokain an Bord. Ein befreundeter geldgieriger Anwalt will den Stoff verkaufen und gerät an den kriminellen Vorbesitzer, der seine Ware unter Gewaltandrohung zurückverlangt. Banaler Unterwasser-Abenteuerfilm voller Klischees und ohne originelle Bild- oder Handlungsmotive.“ (tip) HB: Cinemaxx, CineStar, CineSpace; OL: Cinemaxx, DEL: Maxx,H: Cinemaxx
J
Jungfrau (40, männlich, sucht... USA 2005, R Judd Apatow, D: Steven Carell, Catherine Keener
„Andy Stitzer ist schon 40 und noch Jungfrau. Sein zufriedenes, zerosexuelles Leben wird allerdings auf den Kopf gestellt, als seine Arbeitskollegen davon erfahren und eine Sexoffensive für ihn starten. Auf diesem Weg zum ersten Mal verzichtet „Jungfrau (40), männlich, sucht?“ auf herkömmliche Machomännerbilder. Stattdessen bewegt sich der grundkomische Steven Carell als Andy zwischen kultivierter Nerdhaftigkeit und irgendwie sympathischem Durchschnittstypen.“ (tip) HB:Cinemaxx, Cinespace, CineStar, OL: Cinemaxx, DEL: Maxx, BHV: Apollo, H: Cinemaxx
K
Katze im Sack Deutschland 2005, R: Florian Schwarz, D: Jule Böwe, Christoph Bach
„Die “Katze im Sack“ lässt sich mit einem charmanten Streuner (Christoph Bach) und einer spröden Kellnerin (Jule Böwe) durch eine Stadt düster-sinnlicher Versuchungen treiben: Leipzig. Voller Lust an der Stilisierung zeigt Regisseur Florian Schwarz in seinem Debütfilm, dass in der sächsischen Metropole nachts mitnichten alle Katzen grau sind: Da singt ein Spanner plötzlich Karaoke, und zwei Schwestern spannen sich die Liebhaber aus. Für seinen wild romantischen Liebesfilm, der sich nur manchmal etwas zu sehr in seiner eigenen Coolness gefällt, erhielt Schwarz im vorigen Jahr den deutschen Nachwuchspreis für Filmschulabsolventen, den First Steps Award.“ (Der Spiegel) HB:Atlantis
Katzenball Schweiz 2004, R: Veronika Minder
„Veronika Minder erstellt eine Dokumentarcollage über fünf Frauen von gestern bis heute, die vor allem eins gemeinsam haben: Sie lieben Frauen. Sie berichten über ihre Beziehungen und internationalen Netzwerke, ihre Suche nach Identität. Gemischt wird der Film vor allem zu Beginn mit historischen Anekdoten und Zeitdokumenten über Homosexualität, Feminismus und Emanzipation. Der Film lebt aber allein schon durch die spannenden Lebensgeschichten und die brillant ausgewählten und ab und zu (erfrischend) politisch inkorrekten Aussagen der Protagonistinnen.“ (art-tv.ch) HB: Kino 46
Der kleine Eisbär Deutschland 2001, R: Piet de Rycker, Graf Thilo Rothkirch
“Nachdem Eisbär Lars seine ersten herzigen Abenteuer in der ,Sendung mit der Maus‘ überstanden hat, wagt er jetzt einen Ausflug auf die Leinwand. Bunte Bilderflut mit wichtigen Botschaften von Freundschaft und Andersdenken - für Kinder. Erwachsene dürften von der überdosierten Süße allerdings Karies bekommen.“ (Cinema) HB: Kino 46
Der kleine Eisbär 2 - Die geheimnisvolle Insel Deutschland/USA 2005, R: Thilo Rothkirch Graf, De Piet Rycker
„Die beliebten Bilderbuchgeschichten vom kleinen Eisbären Lars aus der Feder von Hans de Beer eroberten 2001 zum ersten Mal das Kino. Nun folgt das zweite Abenteuer des knuddeligen Polarbewohners: Beim Versuch, ihren Pinguin-Freund aus einer misslichen Lage zu befreien, landen Lars und seine Gefährten auf den Galapagos-Inseln, wo sie einem prähistorischen Riesenfisch die Freiheit wiederschenken wollen. Äußerst gelungener, humorvoller Zeichentrickspaß, der ganz auf die Aufnahmefähigkeit seiner jüngsten Fans zugeschnitten ist und seine Botschaft von der Kraft der Freundschaft mit Charme, Poesie und Humor präsentiert.“ (Rheinischer Merkur) HB:Schauburg, Cinemaxx, Cinespace, CineStar, OL: Casablanca, Cinemaxx, DEL: Maxx, BHV: Apollo, H: Cinemaxx
Königreich der Himmel USA 2005, R: Ridley Scott, D: Orlando Bloom, Eva Green
„Jerusalem im 12. Jahrhundert: Während der Kreuzzüge hat das Heer der Europäer die Heilige Stadt erobert. Als das weise Oberhaupt der Christen stirbt und ein tyrannischer König an die Macht kommt, kommt es zum Krieg gegen die Sarazenen, die unter Führung Saladins die Stadt zurückerobern. Der perfekt inszenierte Historienfilm erzählt seine abenteuerliche Geschichte in einer langen Rückblende. “ (filmdienst) HB:City
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La Espera (Das Warten) Uruguay 2002, R: Aldo Garay, D: Elena Zuasti, Verónica Perrotta / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Silvia und ihre Mutter leben in einer widersprüchlichen Beziehung. Silvia arbeitet tagsüber an ihrer Nähmaschine in einem kleinen Betrieb und kehrt abends in die enge Wohnung zurück, um sich um ihre aufbrausende, jammernde, Besitz ergreifende und vor allem bettlägerige Mutter zu kümmern. Der Film erspart uns keinerlei Details und zeigt die Tochter, wie sie Ihrer Mutter in Allem helfen muss. In dieser schwierigen Situation kämpf die junge Frau um ein unabhängiges Leben: Sie hat einen Freund, der in einer Gärtnerei arbeitet.“ (filmfestival-bremen.de) HB: , Gondel
Lohn der Angst Frankreich 1952, R: Henri-Georges Clouzot, D: Yves Montand, Peter van Eyck
“In einem Dschungelkaff irgendwo in Lateinamerika treffen sich vier gescheiterte Gestalten, die aus diversen Gründen schnell und viel Geld verdienen wollen, um aus dieser Hölle zu entkommen. Sie heuern als LKW-Fahrer bei einem Himmelfahrtkommando an: Nitoglyzerin muß durch Urwaldgelände über 500 Kilometer zu Erdölquellen gebracht werden, damit dort durch Sprengungen ein Feuer eingedämmt werden kann. Clouzot wußte eine kinematografische Spannung zu erzeugen, die im französischen Kino einmalig sein dürfte. Sein Helden, sentimentale Zyniker, weichherzige Rüpel, leben mit einer seltenen Intensität. „Lohn der Angst“ gehört zu den Klassikern des anspruchsvollen Spannungskinos.“ (Lexikon des internationalen Films) HB: City
M
Madagascar USA 2005, R: Eric Darnell, Tom McGrath
„Eine Giraffe, ein Zebra, ein Löwe und ein Nilpferd geraten unter abstrusen Umständen vom New Yorker Zoo in den echten Dschungel. Verschreckt bemerken sie dort, dass Freundschaften unter verschiedenen Tiergattungen nicht vorgesehen sind. Die wunderbare Doppelbödigkeit, die DreamWorks-Produktionen wie ‚Shrek‘ auch für Erwachsene zum Vergnügen machte, fehlt hier leider. Auffallend ist, dass die computeranimierte Optik mehr an die guten alten Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney erinnert als an gepixelte Bilder. So geht das Trickabenteuer lediglich als solide Familienunterhaltung durch.“ (Cinema) HB:Cinemaxx, Cinespace, CineStar, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx
Meeresfrüchte Frankreich 2005, R: Oliver Ducastel, Jacques Martineau, D: Valeria Bruni-Tedeschi, Gilbert Melki
„ ,C‘est les vacances‘, verspricht der Titelsong. Entsprechend unbeschwert gibt sich die französische Sommerkomödie von Olivier Ducastel und Jacques Martineau, die eine vierköpfige Familie nach Südfrankreich begleitet. Aber jeder geht seiner eigenen Wege, voran die attraktive und nicht immer treue Mutter (Valeria Bruni-Tedeschi) und der pubertierende Sohn Charly (Romain Torres), der - wie seine Eltern spekulieren - gerade sein Coming-out zu feiern scheint. Eine ,comédie musicale‘, die alle Register zieht und streckenweise philosophischen Tiefgang erreicht, dann aber ins Klischee abgleitet. Schon wieder eine Paraderolle für Valeria Bruni-Tedeschi, die sich inzwischen zum Komödienstar gemausert hat.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB:City
Mr. and Mrs. Smith USA 2005, R: Doug Liman, D: Brad Pitt, Angelina Jolie
„Sie scheinen ein ganz gewöhnliches Vorstadt-Eheleben zu führen, ausgefüllt mit Hausdekorationsproblemen, Barbecue und einer ebenso öden Ehetherapie. Bis Mr. und Mrs. Smith (Brad Pitt und Angelina Jolie) herausfinden, dass sie beide Undercover-Killer für verschiedene Firmen sind – mit dem Auftrag, sich gegenseitig zu liquidieren. Doug Limans Komödien-Action-Romanze vermag immer wieder mit schnittigen, witzigen Szenen und aberwitzigen Dialogen aufzuwarten, dazwischen jedoch kommt dieses Crossover der Genres auch schon mal deftig vom Kurs ab; dass Brad Pitts reale Ehe mit Jennifer Aniston durch die Dreharbeiten zusammenbrach, weil Mr. & Mrs. Smith sich so gut verstanden, gehört wohl zu den brisantesten Details dieses Films.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: Cinespace
My Brother... Nikhil Indien 2005, R: Onir, D: Juhi Chawla, Sanjay Suri / Originalfassung mit englischen Untertiteln
Der Film erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhenden Geschichte des gefeierten Regionalschwimmmeisters Nikhil, der seine homosexuellen Neigungen vor allen geheim hält, bis er sich mit Aids infiziert und wie ein Aussätziger isoliert wird. Einerseits badet der Film ständig in großen Gefühlen: die Schwester, sein Geliebter, die Mutter, der Vater, der ihn hartherzig verstieß und sich erst am Todesbett wieder mit ihm versöhnt - sie alle haben mindestens eine große tränenreiche Szene. Andererseits erzählt Onir aber in quasidokumentarischen Rückblenden, und er hat einige sehr prägnanten Bilder gefunden, die die in Indien herrschende Hysterie angesichts des Aidsproblems genau auf den Punkt bringen. (hip) HB: Kino 46
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Nachbarinnen Deutschland 2004, R: Franziska Meletzky, D: Dagmar Manzel, Grazyna Szapolowska
“In einem Leipziger Plattenbau wohnt Dora - eine wortkarge, schnelle Paketbotin, die klare Grenzen steckt. In ihrem Innern gähnt jedoch eine Leere, die Dora nicht zu füllen weiß. Seit ihr Mann verschwunden ist, igelt sie sich ein und pflegt ihre Macken. Doch dann steht plötzlich die Polin Jola auf der Flucht vor der Polizei vor ihrer Tür. Nur kurz ist ihre gemeinsame Zeit, doch Dora verliebt sich und gibt ihrem Leben einen neuen Drive. Das erfrischende Kinodebüt von Franziska Meletzky betrachtet mitleiser Ironie und viel Sympathie ein Stück Normalo-Alltag von Frauen ab 40.“ (tip) HB:City
New Police Story Hongkong 2004, R: Benny Chan, D: Jackie Chan, Nicholas Tse
„Inspektor Wing ist fertig mit der Welt. Der ehemalige Superbulle säuft sich die Hucke voll und bleibt kotzend in der Gosse liegen. Er gibt sich die Schuld an der Ermordung seiner Einheit durch eine Gang jugendlicher Extremsportler. Bis ihn der junge Polizist Frank aus seiner Lethargie reißt und sie gemeinsam die Copkiller-Jagd eröffnen. Auch wenn Martial-Arts-Komiker Jackie Chan als Beweis seriöser Schauspielfähigkeiten zuweilen penetrant auf die Tränendrüse drückt, sorgen eine zerstörerische Bus-Amokfahrt und andere spektakuläre Oldschool-Actioneinlagen für ehrfürchtiges Staunen.“ (Cinema) HB: Cinemaxx, CineSpace, DEL: Maxx, H: Cinemaxx Raschplatz
NVA Deutschland 2005, R: Leander Haußmann, D: Oliver Bröcker, Detlev Buck
„Auch Henrik Heidler muss seinen Wehrdienst bei der NVA ableisten und will nur eins: Die nächsten eineinhalb Jahre Zeit unbeschadet überstehen. Bald lernt er Krüger kennen, der nicht willens ist, sich unterzuordnen und keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht. Beide entdecken bald, dass keine ihrer Überlebensstrategien aufgeht. Henrik, der schüchtere Romantiker, öffnet in seinen Briefen sein Herz, verliert seine Freundin, gewinnt einen Freund, findet die Liebe und entdeckt schließlich einen Ausweg. Mal bitter-böse, mal heiter-melancholisch, mal satirisch gerät Leander Haußmanns „In Memoriam“ auf ein Stück deutsche Vergangenheit, die Nationale Volksarmee. Kommandeur Buck zu folgen ist ein Vergnügen.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) HB:Schauburg, Cinemaxx, OL: Casablanca, BHV: Apollo, H: Kinos am Raschplatz, Cinemaxx Nikolaistr.
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Paradise Now Deutschland/Frankreich/Niederlande/Israel 2004, R: Hany Abu-Assad, D: Kais Nashif, Lubna Azabal
„Khaled und Saïd werden eines unschuldigen Abends vom Mittelsmann einer radikal-islamistischen Organisation für ein Selbstmordattentat rekrutiert. Nachdem die beiden Jugendfreunde, die sich gewünscht hatten, zusammen für die politische Befreiung Palästinas sterben zu dürfen, noch kurz ideologisch präpariert worden sind, werden sie am darauffolgenden Tag mit einem Sprengstoffgürtel um den Bauch nach Tel Aviv losgeschickt. Doch das Attentat schlägt fehl, die beiden Märtyrer verlieren sich aus den Augen - und irren letztlich als lebende Bomben durch das Flüchtlingslager. „Paradise Now“ versucht in fast exemplarischer Weise, die alltäglichen und kaum bewussten Mechanismen aufzuzeigen, durch die ein normal desillusionierter junger Mann in den besetzten Gebieten zum Märtyrer werden kann. Es ist ein mutiger Film, weil er sich bemüht, seine Gedanken möglichst sachlich zur Diskussion zu stellen, auch wenn er kein Hehl aus seiner Sympathie für die Protagonisten macht.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB:Atlantis, H: Kinos am Raschlatz
Per Anhalter durch die Galaxis USA/Großbritannien 2005, R: Garth Jennings, D: Sam Rockwell, Mos Def
„Garth Jennings Verfilmung von Douglas Adams‘ Kultroman versucht mit einer Menge Elan den spitzfindig-geschwätzigen Humor und die Liebe der Romanvorlage zu Trash-Science-Fiction als Kinoereignis zu inszenieren. Nach einem klasse Auftakt mit singendem Delphin und der ‚Erdsprengung wegen Umgehungsstraßenbau‘-Episode mit den ekeligen Vogonen fächert sich die vielsträngige Geschichte aber plötzlich viel zu weit auf. Die Gags, die an sich prima und gelungen sind, zerplatzen am Rande des vollgestopften Bildes.“ (tip) HB: City, auch Originalfassung ohne Untertitel
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Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet
„Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich - eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe. Putzig? Ja. Bewegend? Und wie. Sentimental? Kann sein. Hinterher hält man Pinguine für die besseren Menschen. Weil sie für ihre Familie durch die Hölle gehen. Klaglos.“ (Cinema) HB: Schauburg, Cinemaxx, CineStar, Cinespace, OL: Cinemaxx, Wall-Lichtspiele, DEL: Maxx, H: Cinemaxx
Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln
„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) HB: Atlantis
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Sin City USA 2005, R: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino, D: Bruce Willis, Jessica Alba
„Ein erbarmungsloser, zynischer Neo-Noir-Film, basierend auf den legendären Graphic Novels von Frank Miller und gefilmt in einem glamourösen Schwarzweiß. Drei Alptraum-Storys aus einer Stadt ohne Gnade sind miteinander verwoben: Ein alternder Cop jagt einen Kinderschänder, ein hulkähnlicher Killer startet einen Rachefeldzug gegen das pervertierte Establishment, eine hochgerüstete Prostituierten-Armee kämpft gegen die Bullen. ‚Sin City‘ ist der definitive Schmelztiegel für Hardboiled-Krimis, Noir-Kino, Pulp Fiction, Groschenromane, explizite Horror-Comics und den Expressionismus eines Fritz Lang.“ (tip) HB:City , auch Originalfassung ohne Untertitel, Cinespace, H: Kinos am Raschplatz
Sky High USA 2005, R: Mike Mitchell, D: Kurt Russell, Kelly Preston
„In einer Schule für Superheldenkinder kämpfen einige paranormal minderbegabte Kids gegen eine tückische Superschurkin. Dabei zeigt sich unter anderem, dass auch die für gewöhnlich unterschätzte Fähigkeit, sich in ein Meerschweinchen zu verwandeln, im Notfall nützlich sein kann. Der vergnügliche Kinderfilm kombiniert Motive aus US-Highschool-Filmen mit Superhelden-Comicfiguren, die hier mit Pubertät, Leistungsdruck und Versagensängsten ringen.“ (tip) HB: Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H. Cinemaxx
SommerHundeSöhne Deutschland 2004, R: Cyril Tuschi, D: Stipe Erceg, Fabian Busch
Kritik siehe Seite 26 im „Kuckensema“HB:Cinema
Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held
„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe ‚Weiße Rose‘ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City
Spiel ohne Regeln USA 2005, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Chris Rock
„Ein einst erfolgreicher Football-Profi muss für drei Jahre ins Gefängnis. Statt dem semiprofessionellen Team der Wärter beizutreten, schlägt er sich auf die Seite der Häftlinge. Zweites Remake von Robert Aldrichs Sport- und Gefängnisfilm „Die härteste Meile“ (1974), das die Handlung in die aktuelle Gegenwart verlegt und ein wenig schwarze Ghetto-Kultur bietet. Stromlinienförmige Unterhaltung, angereichert mit den gängigen Versatzstücken des Genres und einer Menge Klischees.“ (filmdienst) HB:Cinespace, CineStar
Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith USA 2005, R: George Lucas, D: Ewan McGregor, Hayden Christensen
„Alle, die in George Lucas, dem Vater des Monumentalmärchens ‚Star Wars‘ einen kaltherzigen Kalkülkünstler sehen wollten, der nur noch Sinn für Computereffekte, aber keinen mehr für Schwulst und Melodrama hat, sollen und werden sich nach diesem Abschluß des Werks schämen: Altmodischer kann man erstklassigen Bombast nicht inszenieren. Nach der enttäuschenden ‚Episode I‘ von 1999 und der durchwachsenen ‚Episode II‘ von 2002 hat sich Lucas zu guter Letzt auf das besonnen hat, was man von ihm sehen will: leichenbleiche Schlachtenblitze, Meister Yoda mit den langen Ohren, buntes Viechzeug aller Art, neue unglaubwürdige Fahrzeuge von tödlicher Schönheit – besonders prachtvoll sind die Jedi-Abfangjäger und der rasende Einradgleiter des Generals Grievous –, grüne Monde, totalen Dekor-Overkill und Lichtschwerter, Lichtschwerter, Lichtschwerter.“ (Frankfurter Allgemeine) HB: City
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Tarnation USA 2004, R: Jonathan Caouette / Originalfassung ohne Untertitel
Eine filmische Selbsttherapie des schwulen Filmemachers „von schmerzlicher Intensität und rauer Schönheit“ (Kommunalkino) HB: Kino 46
That Man: Peter Berlin USA 2004, Regie: Jim Tushinski / Originalfassung ohne Untertitel
Filmportait der schulen Ikone der sich Mitte der 70er-Jahre zu einem der begehrtesten Pornostars der Welt - per Selbstauslöser. HB: Kino 46
The Journey (Sancharrm) Indien 2004, R: Ligy J. Pullappally, D: Shrruiti Menon, Suhasini V. Nair / Originalfassung mit englischen Untertiteln
Die Regisseurin Ligy Pullappally verwendet beinahe die Hälfte des Films darauf, die Protagonistin Kiran als ein sympathisches, nettes Mädchen zu zeichnen, das Gedichte schreibt und lange Zeit nur die beste Freundin des Nachbarmädchens Delilah sein will. Man merkt die Anstrengung, mit der die Filmemacherin dem Publikum diese Protagonistin ans Herz zu legen versucht, damit ihre „Reise“zur gleichgeschlechtlichen Liebe hin nur ja niemanden vor den Kopf stößt. Der Film erzählt ruhig, poetisch, und wenn Kiran für einen Jungen, der in Delilah verliebt ist, glühende Liebesbriefe an diese schreibt, scheint dies eine kleine Hommage an Cyrano de Bergerac zu sein. (hip) HB: Kino 46
Transporter - The Mission Frankreich/USA 2005, R: Louis Leterrier, D: Amber Valetta, Jason Statham, Hunter Clary
„Ein mit Vollgas vorangetriebener, aberwitziger Actionthriller mit Jason Statham als coolem, nahkampfstarken, immer korrekt gekleideten Spezialisten für Autotransporte der gefährlichen Art. In seinem zweiten Abenteuer nach „The Transporter“ (2002) muss er einen kleinen Jungen aus den Klauen mörderischer Terroristen retten, die einen Massenmord an US-Politikern planen.“ (tip) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar
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Der verbotene Schlüssel USA 2005, R: Iain Softley, D: Kate Hudson, Gena Rowland
„Pflegerin Caroline gibt keinen Kranken auf. Auch nicht den alten Ben, der i. e. verfallenen Plantagenhaus gelähmt auf seinen Tod wartet. Je mehr Caroline die Geschichte des Hauses erforscht, desto stärker ist sie überzeugt, dass Ben nicht vom Schlaganfall paralysiert wurde. Obwohl Bens Frau warnt, dass Neugier von dunklen Kräften bestraft wird, kämpft Caroline um Bens und ihr eigenes Leben. Trotz der auch hier strapazierten Gruselkonventionen unterhält der Horrorthriller bis zum überraschenden Finale. Grund dafür ist eine elegante, atmosphärische und vergleichsweise zurückhaltende Inszenierung, die auf Andeutungen, psychologische Spannung und überzeugende Darsteller der jungen (Kate Hudson) und alten Generation (Gena Rowlands) setzt.“ (Blickpunkt:Film) HB: Cinestar,
Verliebt in eine Hexe USA 2005, R: Nora Ephron, D: Darsteller: Nicole Kidman, Michael Caine
„Eine leibhaftige Hexe sehnt sich nach einem „normalen“ Leben, gerät dabei aber an einen Schauspieler, der sie als seine Stichwortgeberin im Remake der TV-Serie „Verliebt in eine Hexe“ aus den 1960er Jahren anheuert. Eine gut besetzte Hollywood-Komödie (unter anderem Michael Caine, Shirley Mac-Laine), die allerdings schwer daran trägt, die Komik der alten Serie mit einer Satire auf das heutige Filmgeschäft zu verbinden.“ (Rheinischer Merkur) HB: Cinemaxx, CineStar, H: Cinemaxx, OL: Cinemaxx
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Wächter der Nacht Rußland 2004, R: Timur Bekmambetow , D: Konstantin Khabensky, Wladimir Menschow, Valeri Zolotukhin
„Die Nachtwache, ist in diesem Film ein ziemlich harter Job, denn im Moskau von heute treiben Vampire ihr Unwesen. Die temporeiche und mit allerlei technischen Finessen aufgemotzte Inszenierung des Regisseurs Timur Bekmambetow machte dieses Fantasy-Spektakel zur erfolgreichsten russischen Produktion der vergangenen Jahrzehnte - doch die Zusammenhänge des konfusen Plots bleiben ebenso im Dunkeln wie die lichtscheuen Protagonisten.“ (Der Spiegel) HB:Cinemaxx, CineStar, OL: Cinemaxx; DEL: Maxx, H: Cinemaxx
Wallace & Gromit - Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park
Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen, und das ist um so bemerkenswerter, weil sie das typisch britische Paar nicht amerikanisiert oder globalisiert haben, und hier mit dem gleichen, so naiv und warmherzig wirkenden, Humor arbeitet, auf dem sie ihre früheren Erfolge begründeten. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. Von Frankenstein über King Kong bis zu den britischen Ealing-Komödien wird hier aufs Vergnüglichste die Filmgeschichte geplündert, und die Anspielungen fügen sich nahtlos in die Geschichte ein. (hip) HB: Cinemaxx, CineStar, CineSpace, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx
Das wandelnde Schloss Japan2004, R: Hayao Miyazaki
„Die junge Hutmacherin Sophie wird von einer eifersüchtigen Hexe verflucht, sodass sie fortan als hässliche alte Frau durch die Welt ziehen muss. Auf der Suche nach dem Zauberer Hauro kommt sie als Putzfrau im Schloss unter, dessen Türen sich in verschiedene Welten und Zeiten öffnen lassen. Atemberaubender, visuell überbordender Zeichentrickfilm des japanischen Anime-Meisters Hayao Miyazaki (‚Heidi‘), der in ein phantastisches Elsass des späten 19.Jahrhunderts entführt. Das Loblied auf die Kraft der Phantasie kann jedoch die Skepsis über eine Welt nicht verdrängen, deren rauchende Schlote den Himmel mit düsterem Höllenfeuer zu verdunkeln drohen.“ (Rheinischer Merkur) HB: City, Cinemaxx, Cinespace, CineStar, H: Cinemaxx
Weibliche Junggesellen (Norrtullsligan) Schweden 1923, R: Per Lindberg, D: Tora Teje / Stummfilm im Musikbegleitung
„„Norrtullsligan“ ist das schwedische Wort für »weibliche Junggesellen«, ein merkwürdig verdrehter Begriff. Herren hatten keinen Zutritt zu den Räumen, in denen »weibliche Junggesellen« wohnten. So war es in den 20er-Jahren, als es in ganz Europa sogenannte »kunstseidene Mädchen « gab, die sich neusachlich und unabhängig durchs Leben schlugen. In Per Lindbergs Film teilen sie sich eine Wohnung und wissen deswegen sehr intime Dinge voneinander. Einer der ersten Filme mit ausschließlich weiblichen Hauptrollen und ein »Highlight des frühen schwedische Kinos« (Stephen Locke) HB: Kino 46
Die weiße Massai Deutschaland 2005, R: Hermine Huntgeburth, D: Nina Hoss, Jackie Ido
Keine Autorin mit Format würde sich trauen, diese Geschichte zu erfinden: Eine junge Schweizerin macht Urlaub in Kenia, verknallt sich dort in einen schönen Samburu-Krieger, lässt alles in ihrer Heimat hinter sich und zieht zu ihm in seine Kuhfladenhütte. Corinne Hofmann heißt die Frau, die vor fünfzehn Jahren tatsächlich im weißen Brautkleid im schwärzesten Afrika einen stolzen Massai heiratete, mit ihm dann jahrelang zusammenlebte, und über ihre Erfahrungen drei autobiografische Bestseller schrieb, die über drei Millionen Leserinnen rührten. Weil der Film überaschend vielschichtig erzählt, können wir die Konflikte, in die die Carola genannte Filmheldin gerät, von einer weiteren, objektiveren Warte heraus bewerten. Und so ist dieses eine Mal der Film komplexer als das Buch, auf dem er basiert. (hip) HB: Cinemaxx, CineStar, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, Wall-Lichtspiele, H: Cinemaxx
Wir waren niemals hier Deutschland 2004, R: Antonia Ganz
„Die Berliner Band „Mutter“ ist mit ihrer so brachial lauten wie zart flüchtigen Musik zum Phänomen in der deutschen Musiklandschaft geworden, die sie seit 18 Jahren prägt, ohne dass sie sich irgendwo einordnen lässt. Die Dokumentation begleitet die Band auf einer Tournee durch Deutschland und verbindet dabei private Super-8-Aufnahmen der Geschichte der Band und den Biografien der Musiker mit aktuellen Bildern. Mit „Wir waren niemals hier“ taucht der Zuschauer in das Berlin der 80er und eine Kultur, die heute weitgehend verloren ist.“ ( (Blickpunkt:Film) HB: Schauburg, Atlantis, OL: Casablanca, BHV: Apollo, H: Kinos im Künstlerhaus
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Zwei ungleiche Schwestern Frankreich 2004 R: Alexandra Leclère, D: Isabelle Huppert, Catherine Frot
“Ein schwesterlicher Besuch aus der Provinz bringt in Paris die Fassaden zum Einsturz. Die eine reich, elegant, kalt – eine bourgeoise Pariserin, die ihr stumm gewordenes Kind abfertigt, den Mann widerlich findet, die Haushälterin schikaniert. Die andere warmherzig und offen, verschwatzt und notorisch um Ausgleich bemüht. Die junge Regisseurin Alexandra Leclère vertraut auf die Spielfreude ihrer ungleichen Stars Isabelle Huppert und Catherine Frot. Kein durchdeklinierter Schlagabtausch, vielmehr eine Komödie der Entwaffnung. Und ein Märchen über die Machtlosigkeit von Vorurteilen.“ (tip) HB: Cinema, H: Kinos am Raschplatz
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