Türkei-Regierung sucht Gegner

Putsch Deutschland soll türkische „Richter und Staatsanwälte“ ausliefern

ANKARA/ISTANBULrtr/dpa| Die Türkei fordert im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putsch von Deutschland die Auslieferung geflüchteter Staatsanwälte. Einige Strafverfolger mit Verbindungen zum Prediger Fethullah Gülen hätten sich in die Bundesrepublik abgesetzt, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu dem TV-Sender CNN Türk.

Er sprach von „manchen Richtern und Staatsanwälten“: „Auch ihre Auslieferung ist notwendig.“ Die Forderung dürfte die Bundesregierung in eine Zwickmühle bringen – auch weil in der Türkei seit dem gescheiterten Putsch die Wiedereinführung der Todesstrafe diskutiert wird. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte zu der Auslieferungsforderung in Berlin, Deutschland sei „an die rechtsstaatlichen Verfahren gebunden“ und „da müssen wir den rechtsstaatlichen Prinzipien folgen.“

Die türkische Regierung wirft dem in den USA lebenden Gülen vor, Drahtzieher des Umsturzversuchs vom 15. Juli zu sein. Gülen, einst Weggefährte und inzwischen Erzfeind von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, bestreitet dies. Die türkischen Behörden haben seit dem gescheiterten Putsch über 60.000 mutmaßliche Gülen-Anhänger vom Dienst suspendiert, entlassen oder festgenommen.

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