Dating-App mit neuem Feature: Ich hab dich auf Tinder gesehen
Tinder ist die App für schnellen Spaß. Ein neues Feature soll ganze Gruppen von Menschen zusammenbringen. Geheim ist das aber nicht mehr.
Ein paar Mal nach rechts wischen und schon findet man die Liebe des Lebens. So ähnlich war wohl der Werbe-Gedanke der Tinder-Erfinder, als sie 2012 ihre Dating-App auf den Markt gebracht haben. Im Laufe der Jahre hat Tinder allerdings einen nicht ganz so romantischen Ruf bekommen. Nennen wir das Kind beim Namen: Tinder ist für viele Menschen die App für schnelle Sex-Dates. Und jetzt gibt es ein neues Feature, das den Nutzer auffliegen lässt.
Das Feature nennt sich Tinder Social, ist bisher nur in Amerika erhältlich und hat wieder ein ganz jugendfreies Ziel: Man kann Gruppen mit bis zu vier Freunden gründen, um sich dann mit einer anderen Gruppe zu vernetzen und ein abendliches Treffen zu organisieren. Tinder erklärt auf dem firmeneigenen Blog, wie es am Tag danach weitergeht: „Aber denk dran – um 12 Uhr mittags des Folgetags zerfällt deine Gruppe, deine Matches verschwinden und dein Uber verwandelt sich in einen Kürbis“. In Wirklichkeit ist allerdings vielen schon klar, worauf das Feature wirklich hinauslaufen wird: Statt um das geheime Tête-à-Tête zu zweit geht es jetzt eben um geheimen Gruppensex.
Dabei könnte eine neue Voraussetzung für die Nutzung der App für einige zum Problem werden. Denn um Tinder Social nutzen zu können, muss man sich erst einmal mit Facebook verbinden. Und wie man weiß, ist Facebook nicht besonders verschwiegen.
Dass Tinder sich mit Facebook verbindet, ist eigentlich nichts Neues. Jeder, der sich bei der App anmeldet, muss seinen Facebook-Account mit ihr verbinden, damit Nutzerdaten gezogen werden können. Bis auf den Fakt, dass dadurch mal wieder vertrauliche Daten weitergegeben werden, hat das dem Tinder-Nutzer bisher aber nicht besonders wehgetan, denn trotz allem konnte keiner seiner Facebook-Freunde sehen, dass er die App nutzt.
Tinder Social aber zeigt jeden Facebook-Freund an, der das Feature ebenfalls benutzt. Dass das für Unbehagen sorgen könnte, zeigt sich im Netz. Zahlreiche Webseiten versuchen bereits zu erklären, wie man die Vernetzung zwischen Tinder und Facebook umgehen kann. Für Tinder Social aber gibt es noch keine Hilfe. Und das ist vor allem schwierig, wenn man sich den typischen Tinder-Nutzer einmal genauer anschaut. So hat eine Untersuchung der Fresenius Hochschule Köln herausgefunden, dass fast die Hälfte der befragten Nutzer in einer Beziehung ist. Wenn diese Beziehungen auf Monogamie aufbauen, könnte das Ärger geben. Aber, Hand aufs Herz: Das sind doch alles nur Freunde.
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