LeserInnenbriefe
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Tag und Nacht zuständig

betr.: „Die falschen Alleinerziehenden“, taz vom 18. 8. 16

Vielen Dank, liebe Frau Mertins, Sie sprechen genau das an, was mich im Moment sehr beschäftigt. Mein Mann ist leider vor zwei Jahren verstorben. Ich bleibe zurück mit zwei Töchtern. Und bin Tag und Nacht zuständig. Für alles. Und es wird nicht leichter. Das Trauerjahr war, im Vergleich zu jetzt, die einfachere Zeit. Schockstarre und traurig sein. Gott sei Dank entwickelt sich unser Leben weiter. Wir sind wieder in der Lebensgestaltung angekommen. Erziehung und Lebensgestaltung bedeuten 24 Stunden online sein. Und ich kann mit meinem Mann nichts besprechen und aufteilen. Großeltern können nicht mehr mithelfen.

Keine Wochenenden, keine Ferien können aufgeteilt werden. Keine Sorgen, kein Leid, keine Fragen können verantwortlich geteilt werden. Freunde und Familie können nicht das leisten, was der Papa und Ehemann gerne geleistet hätte.

Und wie viel weniger Geld plötzlich da ist! Alle Pläne für die Zukunft der Kinder müssen verändert werden. Ich habe meine Pläne weggepackt, arbeite zwar mehr, jedoch weniger als ich müsste, um den alten Standard zu erreichen, erarbeite mir dadurch aber Zeit, die ich mit meinen Töchtern brauche. Zum Reden, Dasein, für alle Fahr- und Anwesenheitspflichten. Und das Traurigsein ist immer dabei.

Und das, liebe Getrenntlebenden, liebe „Sabines“ und „Ramins“, das ist alleinerziehend.Jutta Geilenkirchen, Bonn

Ich ziehe den Hut vor dem Mut

betr.: „Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle“, taz vom 19. 8. 16

Ich habe den Artikel Ihrer Redakteurin Franziska Seyboldt gelesen und ziehe den Hut vor dem Mut, sich so offen zu äußern. Als Angstberater und Antistresstrainer finde ich, besser und intensiver lässt sich das Leiden und die seelische Qual nicht formulieren. Deshalb habe ich mir erlaubt, ihn bei Facebook weiterzuverbreiten. Rolf Netzmann, Berlin

Hier gehört ein Stoppschild hin

betr.: „Der Stoffkäfig degradiert Frauen“, taz vom 19. 8. 16

Sehr geehrter Herr Schulte, guter Kommentar, dem ich in allem zustimmen möchte – bis auf einen Punkt. Sie sagen: „Man solle dieses Stück als das benennen, was es ist, als repressives Instrument“ – ja, unbedingt. Aber „ein Verbot wäre dennoch falsch“. Die Burka als säkularer Staat tolerieren? Auf keinen Fall. Hier gehört ein Stoppschild hin. Ansonsten wird nie ein Umdenken einsetzen können. Catharina Perchthaler, Köln

Alle Spiele werden abgesagt

betr.: „Schützen statt verbieten“, taz vom 19. 8. 16

Bei der Begründung für die Absage des kurdischen Kulturfestivals sehe ich schwarz für die kommende Bundesligasaison. Alle Spiele werden abgesagt! Denn es besteht die Gefahr, dass es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den jeweiligen Fan-Gruppierungen kommt. Fern Mehring, Dortmund

Lasst das sein!

betr.: Bundeswehranzeigen in der taz

Lasst das sein mit dieser Werbung! Das ist unangenehm. Es schreibt ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer, der gerne eure Zeitung liest. Andreas Varnholt, Wunstorf