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UNTERM STRICH

Hans Barlach, Minderheitsgesellschafter des Suhrkamp Verlags, hat sich im Streit um das Unternehmen gesprächsbereit gezeigt. Sofern der Mehrheitsgesellschafter, die durch Ulla Unseld-Berkéwicz vertretene Familienstiftung, die Ausschlussklage gegen ihn zurückziehe, wäre dies ein Anfang, sagte Barlach, der mit seiner Medienholding Winterthur 39 Prozent des Verlags hält. „Ich kann mir vorstellen, dass sich die Situation auf diese Weise entschärfen ließe.“ Unseld-Berkéwicz müsse aber weitgehend auf ihre jetzigen Funktionen verzichten. „Dann würde man die entsprechenden Beiräte und Gremien mit den richtigen Leuten besetzen, also mit Autoren und Beratern, die unabhängig agieren könnten und mit einem Vetorecht ausgestattet würden – ganz so, wie es Siegfried Unseld einmal geplant hatte“, so Barlach. Am Montag hatte er erreicht, dass Unseld-Berkéwicz vom Berliner Landgericht als Geschäftsführerin des Verlags abberufen wurde. Barlach und die Familienstiftung klagen zudem vor dem Landgericht Frankfurt am Main gegenseitig auf Ausschluss aus der Gesellschaft. Für den Fall, dass er unterliegt, hat Barlach die Auflösung der Kommanditgesellschaft beantragt. Der Verlegerin warf er Missmanagement vor: „Es ist jedenfalls kein Betriebsunfall der Geschäftsführung, dass dieser Verlag wirtschaftlich nicht so gut dasteht wie andere Verlage.“

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