Offensive für mehr Ökolandbau

Agrar Bioverbände und Grüne machen Vorschläge, wie Biobauern besser gefördert werden können

BERLIN dpa | Angesichts einer anhaltend hohen Verbrauchernachfrage verlangen die Grünen und große Bioanbauverbände einen zusätzlichen Schub für den Ökolandbau in Deutschland. Damit interessierte Bauern eine Umstellung in Betracht zögen, seien verlässliche Leitplanken nötig, fordern der Grünen-Fachpolitiker Friedrich Os­ten­dorff und Harald Ebner in einem am Mittwoch vorgelegten Papier. So solle der Bund seine Ökoförderung von nun 17 Millionen auf 60 Millionen Euro anheben. Die Verbände Bioland, Demeter und Naturland mahnten eine stärkere Verwendung von EU-Mitteln für Umwelt- und Tierschutz an.

„Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Ziele im Umweltschutz und zur Ausdehnung des Ökolandbaus auf 20 Prozent der Agrarfläche erreichen will, muss sie die EU-Agrargelder entsprechend umwidmen“, sagte Bioland-Präsident Jan Plagge. Wie auch die Bundestagsabgeordneten der Grünen erläuterten, könnten so 500 Millionen Euro zusätzlich für die Ökolandwirtschaft eingesetzt werden.

Der Anteil des Ökolandbaus an der gesamten deutschen Agrarfläche ist 2015 leicht auf 6,5 Prozent gestiegen. Der Anteil der Biohöfe liegt nun bei 8,7 Prozent. Biobauern konnten sich zuletzt von Gewinneinbrüchen in der Landwirtschaft abkoppeln und ihre Einkommen steigern. Als Grund wurden stabile Preise genannt, während die Agrarweltmarktpreise abgesackt sind.

Der Umsatz mit Ökolebensmitteln im Handel stieg laut dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft 2015 um 11 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro.