Eine Chronik des Schreckens

Penz Die Pewobe und ihr Betreiber stehen wieder in der Kritik

Falsche Abrechnungen, Patensohnaffäre, jetzt auch noch Rassismus: Die Vorwürfe gegen die Firma Pewobe und ihren Gründer Helmuth Penz reißen nicht ab. Dabei ist der umtriebige Unternehmer, der neben Flüchtlingsheimen auch Kitas, Hotels und ein Wohnheim für geistig Behinderte betreibt, nicht erst seit dem jüngsten Anwachsen der Flüchtlingszahlen im Geschäft – und in der Kritik.

Schon in den 90er Jahren berichtete der Spiegel über Vorwürfe wegen falscher Abrechnungen etwa bei Strom- und Personalkosten gegen die damals von Penz betriebene Sorat GmbH, die Asylbewerberheime unterhielt. Schon damals war der Berliner Unternehmer bei der Unterbringung von Flüchtlingen aus dem zerfallenden Jugoslawien gut im Geschäft.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und das, obwohl BewohnerInnen, ehrenamtliche HelferInnen, ehemalige MitarbeiterInnen und der Flüchtlingsrat die Zustände in den Heimen und die Geschäftspraktiken der Pewobe immer wieder kritisierten.

Als sich 2014 herausstellte, dass der Geschäftsführer der von Penz mitgegründeten Flüchtlingsheimfirma Gierso, Tobias Dohmen, Patensohn des damaligen Präsidenten des für Flüchtlingsunterbringung zuständigen Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso), Franz Allert, war, kostete das zwar auf lange Sicht Allerts Kopf. Daran, dass Penz-Firmen in der Flüchtlingsunterbringung gefragte Geschäftspartner des Lageso sind, änderte sich jedoch nichts.

Auch Vorwürfe zu hoher Personalkostenabrechnungen in Pewobe-Heimen, die ebenfalls 2014 zu Kontrollen der Lageso-Aktenführung durch externe Wirtschaftsprüfer führten, änderten trotz katastrophaler Ergebnisse der Prüfer nichts an den guten Geschäftsbeziehungen zwischen dem privaten Betreiber und der Behörde. akw