Protestaktion gegen Pferdesport

Watt-QUAL

Die Tierschützer werden da sein, wenn am Sonntag wieder mal das Duhner Wattrennen im Schlick vor Cuxhaven stattfindet: Was für vermutlich 30.000 Zuschauer ein lustiger Zeitvertreib wird, hält die Tierschutzorganisation Peta schlicht für Tierquälerei. „Stress und Schmerzen für die Pferde“, sagt Peter Höffken von Peta: „Das tierquälerische Spektakel muss dringend abgeschafft werden.“

Voriges Jahr hatte die Tierrechtsorganisation wenige Tage vor Beginn des Rennens Strafanzeige wegen Tierquälerei gestellt. Auf Fotos des Rennens von 2014 sind Pferde mit festgebundener Zunge und Ohrenstöpseln zu sehen. Das ist in Niedersachsen seit 1998 verboten. Seitdem versucht die Staatsanwaltschaft herauszufinden, wer die Halter oder die Reiter waren. „Wir haben nie gegen das Präsidium ermittelt“, sagt Staatsanwalt Kai-Thomas Breas. „Die Veranstalter können nichts dafür, was die Halter machen.“

Das Wattrennen gibt es – mit Unterbrechungen – bereits seit 1902. Ende der 1950er-Jahre war vorläufig Schluss mit der Traditionsveranstaltung. Es war dann der Landwirt und Pferdehalter Henry Böhack, der sich zunächst das Rennen Mitte der 1970er-Jahre wiederbelebte. Seit 1975 findet das Duhner Wattrennen wieder jährlich statt. Die Veranstaltung am Sonntag wird für Böhack die letzte sein. Im November wird der Präsident des Vereins für Pferderennen auf dem Duhner Watt 89 Jahre alt. Nach 42 Jahren sei es Zeit, dass ein Jüngerer die Geschäfte übernehme, sagt Böhack. Ein Nachfolger ist schon gefunden, fraglich aber ist, ob dieser im kommenden Jahr die Pferderennen auf dem Meeresgrund durchführen kann.

Denn für Peta ist klar, dass die Veranstaltung verboten gehört: „Pferderennen sind grundsätzlich, egal wie, höchstgradige Tierquälerei.“ Peta verurteilt auch bestimmte Gebisse, Zugriemen und den Peitscheneinsatz im Watt an der Elbmündung und will deshalb am Sonntag für das Wohl der Pferde demonstrieren, sagt Peta-Sprecher Höffken: „Unterhaltung darf nicht auf Kosten von gequälten Tieren stattfinden.“ smv