Hochstraße ganztägig gesperrt

Reparatur Um Schäden an der aufgrund der Bauarbeiten abgesackten Hochstraße vorzubeugen, wird sie am Sonntag mithilfe von Pressen an den Stützpfeilern wieder angehoben. Kostenfrage ungeklärt

Die vierspurige Hochstraße am Breitenweg wurde 1968 errichtet und ist laut Wikipedia 1.900 Meter lang. Für Radfahrer und Fußgänger ist sie gesperrt.

Immer wieder gibt es Forderungen, die Hochstraße aus ästhetischen Gründen abzureißen. Zuletzt schlug dies im November 2015 die Bremer CDU vor – als „perspektivische Entwicklungsmöglichkeit“.

GegnerInnen des Neubauvorhabens am Bahnhofsvorplatz bemängeln, dass die beiden siebengeschossigen Gebäude wie die Hochstraße Innenstadt und Bahnhof trennen.

Acht Meter tief ist die Baugrube am Bahnhofsvorplatz bereits – und sie soll noch einmal fünf Meter tiefer werden, in einem Teilbereich sogar acht Meter, weil dort das vierte Untergeschoss des Neubaus angesiedelt sein wird. Doch die Baumaßnahmen ruhen seit Monaten – weil die Bauarbeiten zu Versackungen rund um die Baustelle geführt haben.

Auch die Hochstraße am Breitenweg ist davon betroffen – um 15 Millimeter ist die abgesackt, was dazu geführt hat, dass sie sich um drei Millimeter zur Seite geneigt hat. Dies gefährde nicht die Standfestigkeit der Hochstraße, sagte am Donnerstag Uwe Sabotke, der als Prüfstatiker im Auftrag der Stadt Bremen die Baustelle überwacht. Dass die Hochstraße jetzt in einem aufwendigen Verfahren wieder in ihre Ausgangsposition angehoben werden soll, sei eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Sabotke. „Sonst entsteht bei weiteren Absackungen möglicherweise ein Schaden und die Hochstraße muss für viel Geld saniert werden.“

Deshalb wurden an drei der 27 Stützenpaare, auf denen die Hochstraße steht, kraftgesteuerte Pressen angebracht. Am Sonntag soll mit ihrer Hilfe die Straße angehoben werden – für den Straßenverkehr muss sie dafür ganztägig gesperrt werden.

Anschließend verbleiben die Hebevorrichtungen an Ort und Stelle, falls eine weitere Hebung notwendig wird. Zudem wird ein automatisiertes Messsystem eingerichtet.

Ungewöhnlich an der Maßnahme sei lediglich, dass die Pressen miteinander gekoppelt seien und gleichzeitig gesteuert würden, so Sabotke. Auch Setzungen seien bei Baumaßnahmen normal und erwartbar.

Unklar ist derzeit noch, wer für die Kosten des Hebevorgangs aufkommen muss: der Investor oder die von ihm beauftragte Tiefbaufirma. eib