Eine Frage der Sicherheit

Gericht Staatsanwaltschaft und Verteidigung legen Revision nach Urteil gegen Kindermörder ein

Nach der Verurteilung des Kindermörders Silvio S. haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung Revision eingelegt. Grund sei die nicht verhängte Sicherheitsverwahrung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft den Potsdamer Neuesten Nachrichten (Samstag).

Für eine Stellungnahme war die Behörde zunächst nicht erreichbar. „Wir haben am Freitag vorsorglich fristwahrend Revision eingelegt“, sagte zudem einer der beiden Verteidiger von Silvio S., der Anwalt Mathias Noll, der Deutschen Presse-Agentur.

Verteidigung und Staatsanwaltschaft wollen die schriftliche Urteilsbegründung abwarten, die in ein paar Wochen kommt. Dann zeige sich, ob eine Revision erfolgreich sein könne, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft der Zeitung.

Der 33-jährige Silvio S. war am Dienstag letzter Woche zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte den sechsjährigen Elias aus Potsdam und den vierjährigen Flüchtlingsjungen Mohamed sexuell missbraucht und anschließend getötet, um den Missbrauch zu verdecken.

Ende Oktober war Silvio S. festgenommen worden. Seine Mutter hatte ihn auf Fotos einer Überwachungskamera erkannt. Das Potsdamer Landgericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine Freilassung des Brandenburgers erschwert. (dpa)